Der Europachef des Investment Banking zieht sich für ein Jahr von der Finanzwelt zurück: Die UBS muss auf einen führenden M&A-Verhandler verzichten.

Hermann Prelle war im Jahr 2000 von der Credit Suisse zur UBS gestossen. Dort stieg er auf bis zum Co-Chef des Investment Bankings für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA). Nun hat er anscheinend genug von der Bankenwelt, im Einverständnis mit der UBS entschied er sich für eine einjährige Ausszeit.

Die Bank bestätigte den zwischenzeitlichen Ausfall von Prelle. «Hermann hat uns vor kurzem gesagt, dass er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wolle und wir haben zugestimmt, ihn ab September für ein Jahr zu beurlauben», schreibt die Bank in einer Mail an das Nachrichtenportal «Bloomberg».

Co-Chef übernimmt

Die Leitung des EMEA-Investment-Banking wird in der Zeit von Prelles Absenz von dessen Co-Chef Simon Warshaw übernommen. Die Absenz von Prelle wird die Bank jedoch trotzdem zu spüren bekommen. Er war bei führenden M&A-Verhandlungen mit von der Partie. So auch bei der 20-Milliarden-Euro-Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz.

Zudem hatte CFO John Cryan noch im Mai, nachdem die Investment Bank einen Quartalsgewinn von 1,19 Milliarden Franken ausweisen konnte, bekannt gegeben, dass das UBS-Investment-Banking in den kommenden Quartalen mehrere hundert neue Leute einstellen werde. Der zwischenzeitliche Verlust einer Führungspersönlichkeit wird dieses Unterfangen wohl etwas erschweren.

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