Julius Bär hat im vergangenen Jahr zwar weiterhin Kundengelder dazu gewonnen. Doch der Gewinn der Zürcher Privatbank ist eingebrochen – nicht nur aufgrund von Abschreibern. Nun wird an den Kosten geschraubt.

Die Privatbank Julius Bär hat im vergangenen Geschäftsjahr 2019 einen Gewinn von 465 Millionen Franken erzielt, was einem massiven Einbruch gleichkommt. Die Bank führt den Rückgang auch auf Goodwill-Abschreiber und Rückstellungen für Rechtsfälle zurück, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst.

Dadurch resultierte ein Rückgang des Nettogewinns von 37 Prozent. Doch auch der Gewinn vor Steuern ging um 6 Prozent auf 917 Millionen Franken zurück, wie es weiter hiess.

Zu hohe Kosten

Die Bank reduzierte 2019 zwar ihren Personalaufwand und verzeichnete erstmals seit langem wieder eine rückläufige Anzahl Mitarbeiter. Doch ihre Cost-Income-Ratio, das Verhältnis von Kosten zum Ertrag, liegt weiterhin über 71 Prozent.

Dabei gelang es Julius Bär durchaus zu wachsen: Die verwalteten Vermögen stiegen auf 426 Milliarden Franken, was auch der positiven Marktentwicklung geschuldet war. Das Nettoneugeld belief sich auf 10,6 Milliarden Franken, im Vergleich zu 17,4 Milliarden im Vorjahr.

Der Gewinn war vor allem durch eine Rückstellung von 153 Millionen Franken im Zusammenhang mit einer Klage der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BVS) beeinträchtigt – dabei geht es um verschwundene DDR-Gelder. Der Goodwill-Abschreiber von 99 Millionen Franken betrifft den italienischen Vermögensverwalter Kairos, der ein schlechtes Jahr mit Geldabzügen und Managementabgängen hatte. Julius Bär will an Kairos aber festhalten.

Sparprogramm

Angesichts der sinkenden Erträge in der Bank reagierte Julius Bär nun mit einer Strategieanpassung. Fortan stehe nicht mehr das Neugeldwachstum an vorderster Stelle, sondern die Profitabilität. Bis 2022 sollen die Kosten um 200 Millionen Franken sinken, der Gewinn soll dagegen jährlich um 10 Prozent anwachsen.

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