Der Credit-Suisse-Veteran hat das Schweizer Privatkundengeschäft noch in der Ära Brady Dougan neu positioniert – zuweilen ein Stressjob. Nun ist Christoph Brunner zurück bei der Grossbank in einer neuen Charge.

Gleichentags mit der Generalversammlung gab die Credit Suisse (CS) auch Veränderungen im Verwaltungsrat der Schweizer Rechtseinheit CS Schweiz bekannt. Der im Februar als Konzernchef ausgeschiedene Tidjane Thiam und der ebenfalls abgegangene Ex-Verwaltungsrat Alexander Gut verlassen das Gremium.

Dafür stösst der amtierende Bankchef Thomas Gottstein dazu – und Christoph Brunner.

Unter Tidjane Thiam kein Platz mehr

Damit gelingt dem Schweizer ein aufsehenerregendes Comeback. Brunner war bei der CS ein Urgestein, bis es 2015 nach dem Antritt von Thiam offensichtlich keinen Platz mehr für ihn hatte: 18 Jahre lang hatte er dem Institut die Treue gehalten und dabei Karriere gemacht. So war er zwischen 2006 und 2011 globaler Finanzchef und Chief Operating Officer (COO) der Division Private Banking, bevor er die Leitung des Schweizer Privatkundengeschäfts übernahm.

In Erinnerung blieb vor allem die von ihm geführte Repositionierung jenes Business' samt richtungsweisenden Projekten (Credit Suisse Invest, Bonviva, Hypocenter), die vielfach auf eine grössere Standardisierung des Service zielten. Damit stiess Brunner dem Vernehmen nach bankintern auf einigen Widerstand, was die Charge zuweilen zu einem Stressjob machte.

Nach seinem Abgang hatte sich der Manager als Fintech-Berater und Privatmarkt-Investor betätigt.

Vor dem nächsten Entwicklungsschritt

Nun kommt er als Verwaltungsrat zurück zum Schweiz-Geschäft, das mit der Direktbank vor einem weiteren Standardisierungs- und Digitalisierungsschritt steht.

Neu setzt sich der Verwaltungsrat der CS Schweiz wie folgt zusammen:

  • Peter Derendinger (Präsident)
  • Patrizia Pesenti (Vizepräsidentin)
  • Christian Camenzind (Vorsitzender des Risikoausschusses)
  • Christoph Brunner (Vorsitzender des Prüfungsausschusses)
  • Thomas Gottstein
  • Andreas N. Koopmann
  • Urs Rohner
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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