Der Migros-Bank-Chef geht davon aus, dass in ein paar Jahren einige der gut 300 Banken in der Schweiz nicht mehr im Geschäft sind.

Die Migros Bank mit derzeit 800‘000 Kunden habe durch die bevorstehende Strukturbereinigung in der Schweiz mit ihren über sieben Millionen Einwohnern «noch ein enormes Wachstumspotenzial», sagte Harald Nedwed, Präsident der Geschäftsleitung der Bank, in einem Interview im «Migros-Magazin».

Zwar kommen in diesem Jahr noch vier Filialen zu den 60 bestehenden hinzu. «Dannaber  ist der Ausbau vorläufig abgeschlossen – wir schalten einen Zwischenhalt ein», erklärt Nedwed.

Smartphones-Offensive

Gas geben will die Migros Bank jedoch im Internet-Banking. Schon heute sind 150‘000 ihrer Kunden im Netz. Die Hälfte aller Zahlungen und Börsenaufträge werden online abgewickelt. Und wo andere Banken zaudern, macht die Migros Bank vorwärts: «In einem nächsten Schritt werden wir auf die Smartphones setzen», gibt Nedwed bekannt.

Vorteil gegenüber den Kantonalbanken

Trotz der Pause im Filialausbau setzt die Migros Bank auf den inländischen Markt. Ihren Vorteil gegenüber den Kantonalbanken sieht sie in ihrer gesamtschweizerischen Präsenz. Das sei angesichts der wachsenden Mobilität der Kunden ein Plus. «Unsere Kunden müssen die Bank nicht wechseln, wo immer sie in der Schweiz wohnen», sagt Newed.

Das Wachstum sei nach den extremen Zunahmen von 2008 und 2009 zur Normalität zurückgekehrt. Die Bank gewinne aber weiterhin Marktanteile. Es gelte jetzt vor allem, die Neukunden zu halten. «Wir arbeiten vor allem daran, dass wir bei den Kunden, die uns als Zweitbank gewählt haben, zur Hauptbank werden. Hierin sind wir erfolgreich», sagt Nedwed.

Auslandexpansion nicht ausgeschlossen

Das Thema Auslandexpansion ist aber offenbar dennoch auf dem Tisch. Eine Expansion ins Ausland sei denkbar. Sie habe aber nicht Priorität, so Nedwed. «Würden wir ins Ausland gehen, dann mit dem hier bewährten Geschäftsmodell», sagt der Migros-Bank-Chef.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel