Die 24 Schweizer Staatsinstitute sind im vergangenen Jahr trotz Corona-Krise an allen Fronten gewachsen. Auffällig ist der Zuwachs abseits des eigentlichen Kerngeschäfts mit den Zinsen.

Die Kantonalbanken stossen immer tiefer in die «Königsdisziplin» des Private Banking vor. Wie der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) am Dienstag mitteilte, konnten die 24 Schwesterbanken ihren Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zum Vorjahr um 15,2 Prozent steigern. Damit trugt die Vermögensverwaltung mit insgesamt 2,7 Milliarden Franken knapp 30 Prozent zum gesamten Geschäftsertrag bei. Ein «beachtlicher Anstieg», wie die Institute in der Mitteilung festhielten.

Ganz offensichtlich können die Staatsbanken in ihren kantonalen Stammgebieten die Nähe zur Kundschaft nutzen, um diese zum Anlegen zu bewegen; wer Kundinnen und Kunden ab jungen Jahren begleitet, ist ausserdem eher als Hausbank mit dabei, wenn diese etwa im Erbfall oder im Berufsleben zu Vermögen gelangen.

Geldregen über Kantonen und Gemeinden

Demgegenüber wuchsen die Erträge im Kerngeschäft mit Sparkonti und Ausleihungen um 3,2 Prozent. Der kumulierte Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft belief sich auf 5,8 Milliarden Franken. Heterogen präsentiert sich der Erfolg aus dem dritten und kleinsten Ertragspfeiler, dem Handelsgeschäft. Nach einem ausserordentlich guten Ergebnis im Vorjahr resultierte dort 2021 ein Rückgang um 5,7 Prozent auf 934,8 Millionen Franken. Gesamthaft ist der Geschäftsertrag um 6,1 Prozent auf 9,7 Milliarden Franken angestiegen. Dies, während der Geschäftsaufwand um 1 Prozent zunahm.

Für die gesamte Gruppe resultiert damit ein Reingewinn von 3,4 Milliarden Franken – 8,6 Prozent mehr als 2020, dem ersten Jahr der Corona-Krise. Kantone und Gemeinden profitierten davon mit rund 2 Milliarden Franken in Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern, wie der VSKB festhält. Dies gegenüber 1,7 Milliarden Franken im Vorjahr.

Noch Milliarden an Notkrediten ausstehend

Dennoch ist die Pandemie nicht ganz folgenlos für die Kantonalbanken geblieben. Der Wertberichtigungs-Bedarf für Ausfallrisiken auf Krediten ist zwar zurückgegangen. Hingegen waren von den rund 5 Milliarden Franken an Corona-Notkrediten, welche die Institute im Rahmen des Bundesprogramms von Anfang 2020 vergeben hatten, per Ende 2021 noch 3,6 Milliarden Franken ausstehend.

Die seit dem 31. März 2022 geltende Amortisationspflicht setzen die Kantonalbanken «mit Augenmass um» und suchen Lösungen für nachweislich schwer betroffene Unternehmen, hiess es am Dienstag.

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