Glauben Sie, dass der Lohngraben zwischen Investment- und Private Banking etwas mit der Wertschöpfung zu tun? Dann schauen Sie sich mal diese Zahlen an.

Man nehme den Personalaufwand und teile ihn pro Vollstelle: Wie ist da das Verhältnis zwischen Private Bankern und Investment Bankern? Und wie hat sich dieser Unterschied entwickelt?

Wir haben für Credit Suisse und UBS die Zahlen zusammengestellt, und zwar über einen Zyklus seit 2007 – ein Zeitraum mit Erfolgsjahren, aber auch ein Zeitraum mit einer Krise.

Auffällig ist bei einem Vergleich der CS-Divisionen, dass das Verhältnis recht stabil geblieben ist – ganz gleich, wie sich der Geschäftsgang im den Bereichen entwickelt hat.

Das heisst also: Das Engagement des Unternehmens für das Personal in den einzelnen Bereichen hat offenbar wenig mit den Gewinnbeiträgen oder der Wertschöpfung zu tun.

Hier die Zahlen bei Credit Suisse:

2010

  • Private Banking: 4,737 Milliarden Franken an compensation and benefits bei 25'600 Vollzeitstellen: Macht 185'000 Franken pro Kopf (bei einem Vorsteuerergebnis von 3,426 Milliarden Franken)
  • Investment Banking: 8,033 Milliarden Franken an compensation and benefits bei 20'700 Vollzeitstellen: Macht 388'000 Franken pro Kopf (bei einem Vorsteuergewinn von 3,531 Milliarden Franken)
  • Verhältnis: 1 zu 2,1 (für einen Angestellten im Investmentbanking wendet die CS 2,1 mal mehr auf als für einen Angestellten im Private Banking)

 

2009

  • Private Banking: 191'400 Franken an Personalaufwand pro Kopf (bei einem Vorsteuerergebnis von 3,651 Milliarden Franken)
  • Investment Banking: 445'900 Franken pro Kopf (bei einem Vorsteuerergebnis von 6,845 Milliarden Franken)
  • Verhältnis: 1 zu 2,33

 

2008

  • Private Banking: 174'500 Franken pro Kopf (bei einem Vorsteuerergebnis von 3,850 Milliarden Franken)
  • Investmentbanking: 357'000 Frankenk pro Kopf (bei einem Vorsteuerergebnis von minus 13,8 Milliarden Franken)
  • Verhältnis: 1 zu 2,05

 

2007

  • Private Banking: 195'200 Franken pro Kopf (bei einem Vorsteuerergebnis von 5,486 Milliarden Franken)
  • Investmentbanking: 487'300 Franken pro Kopf (bei einem Vorsteuerergebnis von 3,496 Milliarden Franken).
  • Verhältnis: 1 zu 2,49

 

Über den ganzen Zyklus gerechnet ergibt sich bei der CS...

  • im Private Banking ein kumulierter Vorsteuergewinn von 16,4 Milliarden Franken;
  • im Investment Banking ein kumulierter Vorsteuergewinn von 0,07 Milliarden Franken;
  • macht ein Verhältnis von 1 zu 0,0004;
  • das Verhältnis beim Personalaufwand liegt bei 1 zu 2,24.

 

Ähnlich (wenn auch nicht so ausgeprägt) fällt ein Divisionsvergleich bei der UBS aus. Dort fällt auf, dass sich die Schere zwischen Private- und Investmentbankern durch die Krise tatsächlich kurz verengt hatte (2008), jetzt aber wieder ähnlich weit klafft wie vor der Finanzkrise.

Die Zahlen bei der UBS:

2010

  • Wealth Management & Swiss Bank: 176'670 Franken personnel expenses pro Kopf
  • Investment Bank: 400'300 Franken personnel expenses pro Kopf
  • Verhältnis: 1 zu 2,26

 

2009

  • Wealth Management & Swiss Bank: 188'600 Franken personnel expenses pro Kopf
  • Investment Bank: 355'400 Franken pro Kopf
  • Verhältnis: 1 zu 1,88

 

2008

  • Wealth Management & Swiss Bank: 175'000 Franken personnel expenses pro Kopf
  • Investment Bank: 270'800 Franken pro Kopf
  • Verhältnis: 1 zu 1,55

 

2007

  • Wealth Management & Swiss Bank: 196'300 Franken personnel expenses pro Kopf
  • Investmentbank: 490'000 Franken pro Kopf
  • Verhältnis: 1 zu 2,49

 

In diesem Fall macht es (aus den bekannten Gründen) ohnehin wenig Sinn, die Zahlen in ein Verhältnis zum Gewinnbeitrag zu setzen.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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