Eine Kommerzbank, eine Börsenbank, ein Vermögensverwalter, eine Investmentbank? Der frühere SNB-Vize erachtet die UBS als Klumpenproblem.

Nachdem Christoph Blocher eine Sezierung der UBS-Konglomerats gefordert hatte, schlägt nun Niklaus Blattner in dieselbe Kerbe: Gegenüber der Wirtschaftszeitung «Cash» plädierte er für ein System mit kleineren Banken und Nischenanbietern.

Denn auch Finanzinstitute müssten Konkurs gehen können, sagte der Basler Ökonomieprofessor und ehemalige Vizepräsident der Nationalbank; und durch eine Aufteilung der Banken in kleinere Einheiten liessen sich die Risiken reduzieren, ohne dass die volkswirtschaftlichen Vorteile des Bankwesens abnähmen.

Wozu braucht die Schweiz eigentlich Grossbanken?

Allerdings widerspricht Blattner Blochers Idee, die UBS in selbstständige Einheiten zu portionieren und diese dann unter einem Holdingdach zu belassen: «Im Bankwesen gilt für die Holding die faktische Unterstützungspflicht», sagte Blattner zu «Cash». Deshalb könne die Holdingstruktur den Rettungsdruck auf den Staat im Krisenfall nicht senken.

Folglich müssten die einzelnen Einheiten wirtschaftlich und rechtlich selbstständig sein. Insgesamt befindet Blattner, dass die Schweiz längerfristig keine vertikal und horizontal integrierten Grossbanken braucht, um im Banking international mithalten zu können: «Was der Markt braucht, sind perfekte Finanzdienstleistungen.»

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