Die Kurse kleiner chinesischer Titel schlagen aktuell unglaubliche Volten. Die Folgen haben die Eigner einer Finanzboutique in Hongkong am eigenen Leib erfahren.

Die Hongkonger Firma AMTD Digital hat nach der Kotierung an der New Yorker Börse innerhalb von nur zwei Wochen ein Kursplus von 32’000 Prozent erreicht und war damit kurze Zeit wertvoller als US-Riesen wie Exxon Mobil oder Walmart. TOP Financial Group, ein Honkonger Online-Broker, brachte es nach dem Börsendebüt innert Kürze auf das Achtfache des Werts.

Der Meme-Aktienwahn scheint zurück, wie auch finews.ch berichtete, und treibt auffälligerweise kleine chinesische Titel in schwindelerregende Höhen.

Milliarden-Bewertung mit weniger als zehn Angestellten

Widerfahren ist dies auch den Aktien von Magic Empire, einer ebenfalls in Hongkong beheimateten Investmentbank-Boutique. Das Unternehmen, das am Markt unter dem Namen Giraffe Capital unterwegs ist, wies im Jahr 2021 mit neun Mitarbeitenden  einen Umsatz von gerade mal 2,2 Millionen Dollar aus; beim Debüt an der US-Technologiebörse Nasdaq vom vergangenen Freitag schoss der Kurs von Magic Empire aber bis zu 6’149 Prozent in die Höhe.

Damit erreichte das Unternehmen kurzfristig eine Börsenbewertung von 5 Milliarden Dollar. Das ist mehr als das Doppelte der mittelgrossen Schweizer Privatbank EFG International.

Reich über Nacht

Die beiden 41-Jahre-jungen Gründer der Finanz-Boutique, Gilbert Chan und Johnson Chen, die gemeinsam zwei Drittel an der Firma halten, wurden so sprichwörtlich über Nacht zu Milliardären. Der Anteil von Chan war plötzlich 1,8 Milliarden Dollar wert, jener von Chen 1,3 Milliarden Dollar, wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) errechnet hat.

Doch zu Wochenbeginn ist der Kurs nun wieder um fast 90 Prozent abgestürzt. Für Chan und Chen heisst das: Wie gewonnen, so zerronnen – fast. Denn mit Buchwerten auf ihren Aktienanteilen an Magic Empire von 90 und 65 Millionen Dollar sind sie immerhin noch Multimillionäre.

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