Eine oppositionelle Gruppe um den Leiter der Stuttgarter Bär-Niederlassung will die Vereinsführung des abstiegsbedrohten VfB Stuttgart stürzen.

seemann_bjrnBjörn Seemann, Geschäftsführer der Stuttgarter Filiale von Julius Bär (Bild),  fordert den Rücktritt des VfB-Präsidenten Erwin Staudt und des Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Hundt.

Der 39-jährige Banker will sich als Präsident zur Wahl stellen. «Beim VfB muss jeder Stein umgedreht werden», bestätigte Seemann am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa einen Bericht der «Stuttgarter Zeitung».

Der VfB steht auf dem zweitletzten Tabellenplatz und hat in dieser Saison schon zwei Trainer – darunter  Christian Gross – gefeuert. Seemann schliesse eine Zusammenarbeit mit dem bisherigen Aufsichtsrat kategorisch aus, schreibt die Stuttgarter Zeitung. Dem Banker begegnen aber auf seinem Weg an die Clubspitze noch einige Hindernisse.

So hat nach der Vereinssatzung allein der Aufsichtsrat das Recht zu bestimmen, wer als Präsidentschaftskandidat den Mitgliedern zur Wahl vorgeschlagen wird. Deshalb lasse die Opposition gerade juristisch prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, den Clubchef wieder direkt von den Mitgliedern bestimmen zu lassen, schreibt die Zeitung weiter.

Julius Bär gibt sich bedeckt

Nicht nur in einem Online-Forum der Stuttgarter Nachrichten taucht die Frage auf, wie sich wohl die Bank zu den Ambitionen ihrer im Januar 2006 eröffneten Niederlassung in Stuttgart stellt. Julius Bär gibt sich dazu bedeckt. Die Frage, ob die Wahl zum Präsidenten Folgen für die Organisation in Stuttgart hätte, wollte Julius Bär nicht beantworten.

In einer dürren Stellungnahmen gegenüber finews.ch heisst es dennoch vielsagend: «Julius Bär ist von Björn Seemann über seine Absichten informiert worden und hat diese zur Kenntnis genommen. Es handelt sich um ein privates Engagement, zu dem wir nicht weiter Stellung nehmen.»

Wie weit sich das Amt als Präsident eines Klubs der ersten deutschen Bundesliga mit dem des Geschäftsführers einer Julis-Bär-Niederlassung vereinbaren lässt, ist von aussen schwer zu ermessen. Begeisterung lässt sich aber aus der Antwort der Bank wahrlich nicht herauslesen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.48%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.25%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.13%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.6%
pixel