Es gibt viel weniger Arbeitsplätze, aber weiterhin lassen sich gute Renditen erzielen: Eine neue Studie malt aus, wie sich das globale Investmentbanking entwickeln dürfte.

Welchen Einfluss haben die anstehenden Regulierungen auf das Investmentbanking? Dies die Kernfrage einer neuen Untersuchung, die von Morgan Stanley und dem amerikanischen Unternehmensberatungs-Konzern Oliver Wyman erarbeitet wurde.

Klar ist dabei, dass die neuen Kapitalanforderungen einen erheblichen Kostendruck auslösen werden: Rund 6 bis 8 Prozent der jetzt heutigen Kosten müssen wohl eingespart werden – und zwar meinen die Autoren dabei Kosten vor Boni.

Das bedeutet, dass weltweit gut 20'000 Investmentbanking-Stellen verschwinden dürften. Dabei schlüsselt die Untersuchung die zu erwartenden Einsparungen wie folgt auf:

  • 5000 bis 7000 Vollzeitstellen im technischen Bereich.
  • 4000 bis 5000 Stellen im operativen Bereich
  • 1000 bis 3000 Stellen im Finanzwesen
  • 2000 bis 4000 Stellen im Risk-Management
  • 1000 bis 1500 Stellen in Recht und Compliance
  • 500 bis 1000 Stellen im Personalmanagement
  • 500 bis 1000 Stellen im Bereich Immobilien und Zentrale Dienste.

Im Hintergrund steht, so Morgan Stanley und Oliver Wyman, dass der internationale Regulierungsdruck die Rendite der grossen Investmentbanken um 4 bis 5 Prozent schmälern dürfte (ausgedrückt als ROE).

Dies die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Insgesamt seien die meisten grossen Banken bereits gut aufgestellt, um den zu erwartenden Kapital- und Organisations-Regeln effizient zu begegnen.

Anders gesagt: Selbst wenn Basel III und andere Eingriffe auf die Renditen drücken, sollten gut organisierte Investmentbanken in den nächsten Jahren ROE-Werte zwischen 13 und 15 Prozent erreichen.

Bereits jetzt hätten die meisten Grossbanken ihr M&A sowie die Aktien-, Forex- und Bondhandelsabteilungen auf die neuen Anforderungen eingestellt. Im FICC dürften die Einnahmen durch Basel III nur zur Hälfte betroffen sein.

Klar sei aber auch, dass non-banks (also beispielsweise Hedge Funds, Private-Equity-Firmen, Pensionskassen, Fondsfirmen) einen Teil der Aufgaben übernehmen werden, welche bislang Exklusivitäten der Grossbanken waren. So erwarten Morgan Stanley und Oliver Wyman, dass die in Hedge Funds investierten Gelder bis Ende nächsten Jahres von 1,9 Billionen auf 2,5 Billionen Dollar steigen werden.

Mehr dazu: «eFinancialcareers UK», «Financial News», «Telegraph»

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