Die Bankentochter des Detailhandelsriesen hat dank der Übernahme der Cumulus-Kreditkarte deutlich an Publikum gewonnen. Beim Gewinn hat die Migros Bank im Jahr 2022 allerdings keine grossen Sprünge gemacht.
Die Migros Bank bedient nach eigenen Angaben erstmals über 1 Millionen Kunden, wie das Institut am Dienstag im Rahmen des Bilanzberichts für das Jahr 2022 mitteilte. Der Gewinn lag mit 240,5 Millionen Franken auf Vorjahresniveau – dies nach Investitionen in den digitalen Wandel des Unternehmens und nach Zuweisungen an den Pionierfonds der Migros-Gruppe.
Der Wechsel ist noch nicht gewonnen
Mit Spannung ist insbesondere erwartet worden, wieviele Kunden das Geldhaus aus der Übernahme der Cumulus-Kreditkarte zu sich holen konnte. Wie auch finews.ch berichtete, hatte die Migros Bank in einem aufsehenerregenden Coup die zuvor von der Cembra Money Bank in Kooperation mit Migros herausgegebenen Cumulus-Kreditkarte übernommen. Diese gilt als die am weitesten verbreitete Kreditkarte im Land. Seit vergangenem Juli ist nun die Migros Bank die Herausgeberin der Karte.
Bei näherer Betrachtung der Kundenzahlen zeigt sich, dass die Migros Bank beim Anlocken der Cumulus-Karten-Kunden noch Potenzial hat. Gegenüber Ende 2021 hat das Institut über alle Sparten 211’500 Kunden gewonnen, gemessen an den rund 850’000 Haltern, welche die Cumulus-Kreditkarte vor der Übernahme zählte. Kreditkarten-Verträge laufen aber über mehrere Jahre, insofern ist die Transition noch nicht abgeschlossen. Allerdings versucht die Bank Cembra ihrerseits, Cumulus-Kartenkunden bei sich zu halten.
Herausforderndes Jubiläumsjahr
In ihren verschiedenen Sparten hat die Migros Bank derweil durchs Band mehr verdient. Die Zunahme des Zinserfolgs um 6,4 Prozent war zwar tiefer als das Wachstum der Ausleihungen, weil die Migros Bank die Verzinsung von Kundeneinlagen anhob. Der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft erhöhte sich hingegen um 8,9 Prozent auf 126 Millionen Franken, bei einem Rückgang der Depotwerte. Unter Berücksichtigung des übrigen ordentlichen Erfolgs resultierte ein Geschäftsertrag von insgesamt 703 Millionen Franken, 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Geschäftsaufwand nahm derweil fast doppelt so schnell um 13 Prozent auf 386,7 Millionen Franken zu.
Die Migros Bank wird 2023 ihr 65-jähriges Bestehen feiern. Die Rahmenbedingungen im Jubiläumsjahr werden herausfordernd bleiben, wie sie am Dienstag ermahnte. Vor dem Hintergrund geht das Geldhaus von einem soliden Wachstum aus und erwartet ein Jahresergebnis im Rahmen des Vorjahres.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.6%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.59%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.22%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.07%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.52%
