Nach dem abrupten Postenwechsel bei der UBS vor drei Jahren blieb es in der Bankbranche still um den Vermögensverwaltungs-Profi. Jetzt hat Christian Wiesendanger ein neues Mandat im Liechtensteinischen übernommen.

Christian «Chris» Wiesendanger engagiert sich von Neuem im Banking. Wie die Liechtensteinische Landesbank (LLB) am Montag berichtete, hat sie den Schweizer Grossbanken-Veteranen mit illustrer Karriere bei der Credit Suisse (CS) und der UBS für die Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen.

Er soll im Gremium zusammen mit Nicole Brunhart, der Transformationschefin bei der Fondsplattform Clearstream Fund Center, Gabriela Nagel-Jungo und Urs Leinhäuser im Gremium ersetzen. Letztere beiden scheiden aufgrund der Amtsdauerbeschränkung aus, wie die LLB weiter mitteilte.

Von der CS zur UBS gewechselt

Mit der Nomination Wiesendangers ist der LLB eine Überraschung geglückt, die am Finanzplatz zweifellos für Gesprächsstoff sorgen wird. Die Liechtensteiner Bankengruppe pries den 59-jährigen Schweizer Branchenveteranen als «einen der besten Kenner des Schweizer Wealth-Management-Geschäfts» an und hat damit wohl nicht zu kurz gegriffen.

Der Ex-McKinseyaner hatte in den Nullerjahren im Private Banking der CS Karriere gemacht; 2010 wechselte er zur Erzrivalin UBS und lenkte dort sieben Jahre lang das Private Banking in der Schweiz, um im Jahr 2017 dann als Co-Leiter der Produkteschmiede IPS innerhalb der Grossbank noch mehr Verantwortung zu nehmen. Bereits 2018 hatte er dann die alleinige Leitung von IPS inne, und der Stern des für seinen direkten und fordernden Führungsstil bekannten Manager schien bei der UBS noch heller zu scheinen.

Plötzlich ohne Posten

Doch im Zuge des grossen Umbaus der Vermögensverwaltung zur Superdivision Global Wealth Management stand Wiesendanger dann im Jahr 2020 plötzlich ohne Führungsposten da. Er blieb zwar noch bis 2022 in den Diensten der UBS, für eine zuvor so markante Figur, zumal im Schweiz-Geschäft, wurde es jedoch bemerkenswert still um ihn.

Nun deutet einiges daraufhin, dass er nach seiner langen operativen Karriere an einem Portfolio von Verwaltungsrats-Mandaten arbeitet. So sitzt er seit 2021 im Aufsichtsgremium der Schweizer Immobilien-Gesellschaft HIAG und stellt sich nun bei der LLB zur Wahl. Gänzlich vom Management die Finger lassen kann er offenbar doch nicht, wie sich bei HIAG zeigt: Dort hat er im vergangenen Oktober das Amt des Finanzchefs interimistisch übernommen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.48%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.14%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.97%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel