Die Liechtensteinische Landesbank hat einen neuen Leiter für ihr stark ausgebautes Private Banking in Deutschland bestimmt. Derweil geht die Expansion hiesiger Häuser im Nachbarland ungebremst weiter.

Die Expansion in Deutschland sei nun fast komplett: Dies teilte die Liechtensteiner Landesbank (LLB) mit, nachdem sie innerhalb weniger Monate ein nunmehr 40-köpfiges Team an drei Standorten München, Frankfurt und Düsseldorf im Nachbarland positioniert hat.

Leiter sitzt in Düsseldorf

Die Leitung der deutschen Zweigniederlassung übernimmt nun Thomas Henk, wie das Liechtensteiner Institut, das derzeit auch in der Schweiz expandiert, weiter mitteilte. Der Private Banker, der auf einer Karriere bei den Schweizer Instituten Credit Suisse und Rothschild & Co sowie der lokalen Bethmann Bank zurückblickt, trägt ab dem 1. April die Verantwortung für das Onshore-Geschäft der Liechtensteiner in Deutschland. Er hat seinen Sitz in Düsseldorf.

Unter ihm agieren Jochen Schindler-Nagy (Standort München) und Matthias Luck (Standort Frankfurt).

Auch regulatorische Sicherheit gesucht

Laut der Meldung möchte sich das Institut in Deutschland vor allem als Partnerin für Fragen rund um das Thema Vermögensschutz positionieren. Der Fokus liegt dabei auf Privatpersonen, auf dem unternehmerischen Mittelstand und Family Offices. Ebenfalls sollen Depotbank-Services angeboten werden.

Wie auch finews.ch wiederholt berichtete, erlebt das nördliche Nachbarland derzeit einen Run von Liechtensteiner und Schweizer Privatbanken, die sich vor Ort im grössten Vermögensverwaltungs-Markt in der EU festsetzen wollen. Dabei geht es nicht nur ums operative Potenzial, sondern ebenfalls um einen sicheren Marktzugang.

Vontobel-Truppe startet in St. Gallen

Auch wer bereits vor Ort ist, setzt in der allgemeinen Aufbruchstimmung nochmals nach: Wie das deutsche Branchenportal «Private Banking Magazin» jüngst berichtete, baut das Zürcher Investmenthaus Vontobel in St. Gallen ein Wealth-Management-Team auf, das den Markt in Deutschland betreut. Im Fokus sind dabei Kundinnen und Kunden, die ihr Vermögen in der Schweiz buchen wollen.

Laut dem Bericht startet ein vierköpfiges Team um den ehemaligen Wegelin-Banker Flurin Kunfermann seine Arbeit im Juni.

Dabei findet sich die Truppe in nächster Nähe zur St. Galler Kantonalbank (SGKB), die letztens ihr vor-Ort-Business in Deutschland noch deutlich verstärkt hat. Der Markt ist für das Staatsinstitut, das in München seit Jahren eine Niederlassung unterhält, von erheblicher Bedeutung: Rund ein Drittel sämtlicher im Private Banking betreuten Kundenvermögen stammt aus der Destination. Die SGKB beschäftigt an den Standorten München und Frankfurt mittlerweile rund 70 Mitarbeitende. Sie ist weiterhin auf der Suche nach Personal.

Nur nicht kleckern

Folgt man Beobachtern wie Franz-Josef Lerdo, einem Ex-Banker mit langer Erfahrung sowohl im deutschen wie im Schweizer Geschäft, ist das nur folgerichtig.

Es brauche Skalen, um angesichts sinkender Margen und zunehmender Konkurrenz im Nachbarland auf einen grünen Zweig zu kommen, betonte er unlängst gegenüber finews.ch. «Um im Private Banking vor Ort in Deutschland rentabel zu geschäften, ist eine vernünftige Grösse zwingend. Diese beginnt bei rund 20 Milliarden Euro an verwalteten Kundengeldern.»

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