Nach einem zögerlichen Start ins laufende Jahr hat das Geschäft der Schweizer Privatbank EFG International inzwischen an Dynamik gewonnen. Mit der beschleunigten Einstellung von mindestens 50 zusätzlichen Kundenberaterinnen und -berater will das Institut das aktuelle Momentum weiter nutzen.

Die Schweizer Privatbank EFG International hat in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen hohen Gewinn von 90 Millionen Franken erzielt, wie das Institut am Freitag im Hinblick auf seine Generalversammlung in Zürich mitteilte. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2022 belief sich der Gewinn auf 202,4 Millionen Franken.

Die verwalteten Vermögen2 stiegen seit Jahresbeginn auf 145 Milliarden Franken (Ende 2022: 143,1 Milliarden Franken), was auf einen gedämpften Beitrag der Netto-Neugelder und eine positive Marktentwicklung zurückzuführen ist. Die Vermögenszuflüsse Anfang 2023 waren aufgrund des aktuellen makroökonomischen Umfelds mit erhöhter Unsicherheit im globalen Bankensektor und volatilen Finanzmärkten gedämpft.

Kunden bauen Fremdkapital ab

Die Unsicherheit an den Märkten führte dazu, dass einige Kunden – vor allem in der Schweiz und in geringerem Masse in Lateinamerika und Asien – ihr Fremdkapital (Lombardkredite) abbauten. Die Zuflüsse von Vermögenswerten beschleunigten sich im März und April 2023. Angesichts der gegenwärtig starken Netto-Neugeldzuflüsse und CRO-Einstellungen erwartet die Bank, dass sich die Netto-Neugeldzuflüsse in den kommenden Monaten allmählich verbessern und auf ein normaleres Niveau zurückkehren werden.

Die beschleunigte Einstellung von neuen Kundenbetreuern (Client Relationship Officers, CROs) soll zusammen mit einer starken Pipeline an Netto-Neugeldern das künftige organische Wachstum fördern, wie EFG International weiter mitteilte. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres hat die Bank bereits rund 50 neue CROs an verschiedenen Standorten eingestellt oder entsprechende Angebote unterbreitet und eine starke Pipeline für die Einstellung weiterer CROs aufgebaut. Insgesamt stieg die Umsatzmarge in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 auf über 95 Basispunkte, verglichen mit 81 Basispunkten im Gesamtjahr 2022.

Vergleich wegen strittiger Prämien abgeschlossen

«Wir haben eine starke Dynamik bei den Neueinstellungen festgestellt und erwarten, dass dies unser Wachstum in den kommenden Monaten weiter beschleunigen wird», sagte Giorgio Pradelli, CEO von EFG International. Wie weiter zu erfahren war, machte die Bank neue Fortschritte beim Abbau des Risikos in ihrem Lebensversicherungsportfolio. Im März 2023 schloss EFG International mit der Lebensversicherungsgesellschaft John Hancock einen Vergleich über strittige Prämienerhöhungen für Lebensversicherungspolicen. In finanzieller Hinsicht ist dieser Rechtsfall der kleinste der drei Fälle, die Ende 2022 noch offen waren.

In Anbetracht der starken Kapitalposition von EFG International, und um die Verwässerung der bestehenden Aktionäre zu reduzieren, hat die Bank beschlossen, bis Ende Juli 2023 bis zu 3 Millionen EFG-Aktien zurückzukaufen, um variable aufgeschobene aktienbasierte Mitarbeitervergütungen zu finanzieren. Der Rückkauf wird durch Käufe am offenen Markt erfolgen, die von einer Drittpartei über einen bestimmten Zeitraum marktsensitiv durchgeführt werden.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.7%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.16%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.08%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.47%
pixel