Die Privatbank verfügt über mehrere hundert Millionen Franken an überschüssigem Kapital für Transaktionen. Die Expansion in Asien ist eine strategische Priorität. Das exzellente Beziehungsnetz von Verwaltungsrat Boris Collardi soll nun helfen, die Wachstumspläne in der Region umzusetzen.

Mit seinem Einstieg bei EFG International hat Boris Collardi in der Schweizer Bankenszene letztes Jahr für Aufsehen gesorgt. Er beteiligte sich im vergangenen April überraschend mit 3,6 Prozent an der Schweizer Privatbank und trat auf das Jahresende hin in deren Verwaltungsrat ein. Der ehemalige Partner von Pictet und CEO von Julius Bär verfügt über ein exzellentes Beziehungsnetz, von dem das wachstumsorientierte Finanzinstitut nun profitieren möchte.

Wie sich der Vollblutbanker bei EFG einbringt, wird nun immer deutlicher. Collardi übernimmt eine Aufgabe, die ihm bereits bei Pictet zugedacht war: Er soll EFG International helfen, in Asien zu expandieren, wie CEO Giorgio Pradelli in einem Interview mit der Nachrichtenagentur «Bloomberg» erklärte (Artikel bezahlpflichtig).

Mehrere Zielmärkte im Visier

Collardi, der im Verwaltungsrat der EFG International sitzt, soll beim Wachstum der Bank eine beratende Rolle spielen. Der Wachstumsmarkt Asien hat für die Bank strategische Priorität.

Das in Zürich ansässige Unternehmen verfüge über mehrere 100 Millionen Franken an überschüssigem Kapital für Transaktionen. Zu den Zielmärkten gehören Hongkong, aber auch London und Europa, wo die Bank auch personell wachsen will. «Wenn wir Akquisitionen in Singapur oder Hongkong tätigen könnten, würden wir das sehr gerne tun», sagte Pradelli.

Die 1995 von der griechischen Milliardärsfamilie Latsis gegründete EFG International gehört zu den internationalen Vermögensverwaltern, die ihren Marktanteil in Asien ausbauen wollen. Die Privatbank verfügt bereits über ein substanzielles Geschäft im asiatisch-pazifischen Markt, das nun dank Collardis hervorragendem Beziehungsnetz in dieser Wachstumsregion weitere wertvolle Impulse erhalten dürfte.

Gemäss einer Rangliste des Online-Portals «Asian Private Banker» rangiert EFG International auf dem 20. Platz der grössten Vermögensverwalter in Asien (ohne China) und liegt damit hinter den Platzhirschen der Region, der ebenfalls Schweizerischen UBS und Credit Suisse.

Ehrgeizige Ausbaupläne

Collardi habe dieses Jahr  Hongkong bereits besucht, wie es heisst Seine Verbindungen, zu denen auch Kunden in Asien gehören, seien für die Bank hilfreich gewesen, zitiert Bloomberg Albert Chiu, Leiter der Asien-Pazifik-Abteilung von EFG.

Im Rahmen des aktuellen Dreijahresplans, der bis 2025 läuft, wolle EFG weltweit jährlich 50 bis 70 Bankerinnen und Banker einstellen, so Pradelli weiter. Die Bank ziele dabei auf erfahrene Privatbanker, die grosse Mengen an Kundenvermögen verwalten.

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