Die Bank Linth rückt im Herbst unter die Marke des Liechtensteiner Mutterhauses LLB. Gleichzeitig expandiert das Regionalinstitut nach Zürich und eine weitere wichtige Stadt in der Schweiz. Im Fokus steht in der Limmatstadt eine ganz bestimmte Klientel.

Noch dieses Jahr will die Bank Linth in Zürich eine Filiale eröffnen. Im Jahr 2024 soll dann der Start in St.Gallen folgen. Dies erklärte Gabriel Brenna, der CEO des Mutterhauses Liechtensteinische Landesbank (LLB), am Mittwoch vor Journalisten. Die Expansion geschieht im Rahmen der neuen Strategie für die Schweiz; letztere avanciert zum wichtigsten Markt für die LLB-Gruppe.

Im Rahmen des für den Herbst angekündigten Rebranding des Bankenkonzerns rückt Bank Linth unter die Marke LLB. Das Geldhaus wird also in Zürich und St. Gallen nicht mehr unter dem eigenen, mehr als 170-jährigen Auftritt geschäften. Ebenfalls erfolgt eine Umbenennung der Rechtseinheit. Das Logo wird für eine neue Ära des Wachstums im hiesigen Markt stehen: In der Schweiz will LLB vorab im Firmenkundengeschäft, im Private Banking sowie opportunistisch mit Dienstleistungen für unabhängige Vermögensverwalter markant zulegen.

30 Kundenberater in der Schweiz einstellen

Dazu wird auch ins Personal investiert, erklärte Brenna. In den nächsten zwei Jahren sollen primär in Zusammenhang mit den zwei neuen Standorten rund 40 Stellen geschaffen werden, 30 davon an der Kundenfront. In Zürich könnten die neuen Teams an der Claridenstrasse mitten im Bankenviertel einquartiert werden, wo die Konzernmutter LLB bereits ein Büro betreibt.

Während Bank Linth im Firmenkundengeschäft in der Ostschweiz und im Zürichsee-Raum historisch vernetzt ist, konkurriert sie in Zürich um dieselben Kunden und Mitarbeitenden, an denen Dutzende von alteingesessenen Privatbanken ebenfalls interessiert sind. Inwiefern dies gelingt, muss sich weisen. Doch immerhin kommt den Linth-Bankern zugute, dass sie das internationale Gewicht der Gruppe in die Waagschale werfen können.

So ist Mutter LLB schon lange im Schweizer Onshore- und Offshore-Private-Banking unterwegs und hat auch ein enstprechendes Angebot an Anlagen aufgebaut.

Privatbank-Kenner gesucht

Künftige EAM-Kunden werden derweil mit der Aussicht gelockt, aus drei Buchungsstandorten auswählen zu können – der Schweiz, Liechtenstein und Österreich. Dort betreibt LLB mit der ehemaligen Semper Constantia nach eigenen Angaben die grösste Privatbank des Landes. Mit der Bilanz der Gruppe im Hintergrund können die Schweizer LLB-Banker schliesslich auch grössere «Tickets» an Schweizer Firmen vergeben. Es ist ein erklärtes Ziel, hierzulande über hypothekarisch besicherte Finanzierungen hinauszugehen und im Geschäft mit mittelgrossen Unternehmen zu wachsen.

Angesichts der Wachstumsambitionen dürfte die Leitung der Schweizer Marktes wohl am ehesten einem Kenner des Private Banking anvertraut werden. Die Suche nach einem Schweizer CEO, der gleichzeitig das Geschäft mit reichen Privatkunden und mit EAM leiten wird, hat begonnen.

Wie auch finews.ch berichtete, tritt der amtierende Linth-Chef David Sarasin auf Ende Jahr zurück. Dies, um beruflich ein neues Kapitel aufzuschlagen, wie der an der Konferenz ebenfalls anwesende Sarasin bestätigte.