Die Zusammenbrüche der Silicon Valley Bank und Signature Bank kosten den Einlagensicherungsfonds in den USA viel Geld. Jetzt sollen die Banken die Rücklagen wieder auffüllen. Vor allem die grossen werden zur Kasse gebeten.

Die grossen US-Banken werden den Löwenanteil der Kosten für das Auffüllen des Einlagensicherungsfonds tragen. Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) schätzt die Kosten des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank und der Signature Bank auf rund 15,8 Milliarden Dollar.

Die Bankenaufsichtsbehörde hat deshalb beschlossen eine «Sonder-Gebühr» von 0,125 Prozent auf nichtversicherte Einlagen von Kreditgebern im Volumen von 5 Milliarden Dollar zu erheben. Die Gebühr basiert auf der Höhe der unversicherten Einlagen, die eine Bank Ende 2022 hielt, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.

113 Banken betroffen

Die Gebühr gilt zwar für alle Banken. Doch in der Praxis würden Kreditgeber mit einem Vermögen von mehr als 50 Milliarden Dollar mehr als 95 Prozent der Kosten tragen, so die Behörde. Keine Gebühr würden Banken mit weniger als 5 Milliarden Dollar an Vermögenswerten zahlen. Es wird erwartet, dass etwa 113 Banken zahlen müssen.

Die 14 grössten US-Kreditinstitute werden schätzungsweise 5,8 Milliarden Dollar pro Jahr zahlen müssen, was ihren Gewinn pro Aktie um durchschnittlich 3 Prozent schmälern könnte, schreibt CS-Analystin Susan Roth Katzke, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.

Die Abgabe wird ab Juni 2024 über acht Quartale hinweg erhoben, sie könnte im Verlauf aber angepasst werden. Damit sollen die Auswirkungen auf die Liquidität der Banken minimiert werden.

Teuer für J.P. Morgan

Dem Bericht zufolge dürften die Kosten für J.P. Morgan 1,3 Milliarden Dollar betragen, für die Bank of America 1,1 Milliarden und Wells Fargo 898 Millionen Dollar.

Die Rettung der First Republic Bank durch J.P. Morgan dürfte den Fonds, der per Jahresende 2022 Rücklagen von 128,2 Milliarden Dollar aufwies, mit weiteren 13 Milliarden Dollar belasten.

In den USA sind die Einlagen bis zu einer Summe von 250'000 Dollar pro Kunde versichert.

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