Verschiedene Banken wetteifern um das Geschäft mit Debt-for-Nature-Swaps. Der «Handel mit Naturschutz» wird bisher von der Credit Suisse dominiert.

Die Citigroup will das Geschäft mit sogenannten Debt-for-Nature-Swaps ausbauen. Das Wall-Street-Institut sieht in dem Markt eine Chance, der bisher von der Credit Suisse (CS) dominiert wurde. Die Schweizer Grossbank gilt als Pionierin und hat die wachstumsstarke Nische des ESG-Geschäfts geprägt.

Jay Collins, der stellvertretende Vorsitzende des Bereichs Bankwesen, Kapitalmärkte und Beratung der US-Bank, sagte in einem Interview mit «Bloomberg» (Artikel kostenpflichtig), dass die Citigroup an einer Ausschreibung teilnehmen wird, um diese Geschäfte von der CS weiterzuführen.

Interessenten stehen Schlange

Vor ihrem Beinahe-Zusammenbruch Anfang des Jahres hatte sich die CS einen Ruf als Top-Bank für die Vermittlung solcher Refinanzierungen erworben. Der jüngste Swap war ein Rekordgeschäft, das für Ecuador abgeschlossen wurde, wie auch finews.ch berichtete.

Da die Credit Suisse nun von der UBS übernommen und neu ausgerichtet wird, wetteifern Banken in den USA und Europa gemäss dem Bericht darum, Teile der lukrativen Geschäfte zu übernehmen.

Komplex und teuer

Laut Barclays könnte der Markt für Debt-for-Nature-Swaps ein Volumen von 800 Milliarden Dollar erreichen. Diese Instrumente ermöglichen es Ländern, ihre Schulden im Austausch für Versprechen zum Schutz der Umwelt umzustrukturieren.

Die Finanzstrukturen, die hinter solchen Geschäften stehen, sind sehr komplex und darum teilweise mit hohen Kosten verbunden. Deshalb würden Experten zufolge viele Länder besser dastehen, wenn sie traditionellere Schuldenmärkte anzapfen würden. Ausserdem könnten die Tauschgeschäfte die Schuldenprobleme der Schwellenländer nicht lösen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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