Während das Geschäft mit vermögenden Privatkunden beim Schweizer Investmenthaus Vontobel erfreuliche Resultate im ersten Halbjahr 2023 gezeitigt hat, harzt es im Asset Management.

Das Schweizer Investmenthaus Vontobel blickt auf ein durchwachsenes erstes Halbjahr 2023 zurück, wie die am Donnerstag publizierten Zahlen zeigen. In dem Resultat spiegeln sich die Risiken, die von den makroökonomischen Entwicklungen wie auch von den politischen Krisen ausgehen und weiterhin Investoren verunsichern.

So hielten sich institutionelle Investoren im ersten Semester 2023 mit Neuanlagen nach wie vor zurück, während private Anleger offener waren, wie es weiter hiess. Insgesamt erwirtschaftete Vontobel ein gemäss eigenen Angaben robustes Ergebnis. Der Gewinn belief sich auf 127,6 Millionen Franken, nach 78,5 Millionen im zweiten Halbjahr 2022, was einer deutlichen Steigerung entspricht. Im Vergleich zur Vorjahresperiode liegt das Ergebnis allerdings deutlich tiefer. Damals erzielte Vontobel einen Gewinn von 151,4 Millionen Franken. Zum Ergebnis trugen gemäss weiteren Angaben alle Kundenbereiche bei.

Stagnation im Asset Management

Die verwalteten Kundenvermögen lagen mit 211,9 Milliarden Franken um 4 Prozent über dem Vergleichswert zum Jahresende 2022 von 204,4 Milliarden Franken. Im Geschäft mit den Wealth-Management-Kunden stiegen die Depotgelder vor allem aufgrund des sehr guten Nettoneugelds um 6 Prozent auf 98,1 Milliarden Franken gegenüber 92,6 Milliarden Franken Ende 2022. Im Asset Management stiegen die verwalteten Vermögen im Berichtszeitraum nur minimal um 1 Prozent auf 108,7 Milliarden Franken (Ende 2022: 107,2 Milliarden Franken.

Wie im vergangenen Jahr konnte die Nachfrage der Wealth-Management-Kunden die abwartende Haltung der Asset-Management-Kunden nicht ausgleichen. So betrug das Nettoneugeldwachstum insgesamt -0,9 Prozent, nach -0,8 Prozent im ersten Halbjahr 2022. Das bereinigte Nettoneugeldwachstum betrug +0,9 Prozent.

Vontobel führt Gespräche

Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis lag Ende Juni 2023 mit 78,2 Prozent über dem Wert des ersten Halbjahrs 2022 in der Höhe von 72,8 Prozent. Ein Grund dafür ist: Im ersten Halbjahr hat Vontobel aus einer Vielzahl von Interessenten eine Reihe von Wealth-Management-Expertinnen und -Experten für sich gewinnen können, die teilweise bereits bei Vontobel tätig sind oder im Laufe des Jahres zum Investmenthaus stossen werden. 

Vontobel führt weitere Gespräche mit Wealth-Management-Expertinnen und -Experten, die künftig Kunden im Heimmarkt Schweiz und in den ausgewählten Fokusmärkten betreuen sollen, wie weiter zu erfahren war. Ende 2022 betreuten rund 316 Relationship Manager die Wealth-Management-Kunden von Vontobel. Für das laufende Jahr ist eine Aufstockung um mehr als 50 Relationship Managern geplant.

Gestrafftes Business-Portfolio

«Wir haben unser Businessportfolio gestrafft und sind auf Kurs, die Kostenbasis um die anvisierten 65 Millionen Franken zu entlasten. Wir setzen unsere Strategie weiterhin konsequent um und nutzen Chancen. Wir bleiben ungeachtet des aktuellen Umfelds zuversichtlich, dass wir unsere ambitionierten Mittelfristziele 2024 über einen Zyklus hinweg erreichen werden», sagte Zeno Staub, CEO Vontobel.

Folgt mehr.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.63%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.62%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.17%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel