Die Schweizer Niederlassung der DZ Privatbank hatte jahrelang zu kämpfen. Doch im vergangenen Jahr hat sie den Wachstumshebel umgelegt. Wie finews.ch erfahren hat, steht als nächster Schritt ein Umzug in Zürich an.

Die DZ Privatbank (Schweiz) meldet sich zurück. Wie beim Institut, das den deutschen Volks- und Raiffeisenbanken gehört, zu erfahren war, hat es mit Blick auf das vergangenen Jahr 2022 einen Sprung hingelegt – sowohl beim Ertrag wie beim Wachstum.

Neugeld eingesammelt

So vermochte die Privatbank den Betriebsgewinn (Ebitda) zum Vorjahr mit gut 7 Millionen Franken um mehr als drei Viertel zu steigern. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) verbesserte sich um 6,6 Prozentpunkte auf 82,7 Prozent. Derweil gelang es der Schweizer Niederlassung gemäss eigenen Angaben, mit 632 Millionen Franken so viel Neugeld wie noch nie in der 48-jährigen Geschichte des Standorts einzusammeln. Die verwalteten Vermögen verharrten dabei gegenüber 2021 auf 4,64 Milliarden Franken.

Zulegen konnte das kleine Institut auch beim Personal. Alleine im ersten Halbjahr 2022 stiessen 19 Mitarbeitende neu hinzu. Mittlerweile zählt die hiesige Niederlassung 110 Angestellte.

Umzug im Sommer 2024

Wie weiter zu erfahren war, müssen die Mitarbeitenden nun bald Kartons füllen: Die DZ Privatbank Schweiz wechselt in der Stadt Zürich vom Münsterhof 12 an die Bellerivestrasse 36 im noblen Zürcher Seefeld. Der Umzug soll im Sommer 2024 erfolgen – dannzumal schlägt das Institut defintiv ein neues Kapitel im Schweiz-Geschäft auf.

Zeitweilig sah es allerdings danach aus, als würde dies nicht mehr gelingen. Nach der Finanzkrise und mit dem Beginn des Steuerstreits mit dem Ausland begann eine Verluststrähne für das Schweizer Geschäft. Die Chefs und Chefinnen wechselten sich ab, ein geplanter Verkauf an Raiffeisen Schweiz zerschlug sich. Im Jahr 2020 wollte man wieder profitabel sein. Schliesslich gelang der Turnaround im Jahr 2021.

Zugang zum Schweizer Finanzplatz für deutsche Kunden

Die jetztige Geschäftsleitung um Thomas Hirschbeck, Erich Hegner, den einstigen IHAG-Chef Daniel Lipp und Stefan Jakober hat nun augenscheinlich Erfolg mit der neuen Ausrichtung. Das Institut betrachtet das klassische Private Banking mit Vermögensverwaltung und Beratungsdienstleistungen als sein Kerngeschäft. Gemäss dem Betreuungskonzept der DZ Bank sollen ausserdem vermögende Kunden der deutschen lokalen Genossenschaftsbanken Zugang zum Finanzplatz Schweiz erhalten.

Ebenfalls möchte die Niederlassung mit Swissness punkten. Das macht Generaldirektion-Mitglied Jakober gleich selber vor. «Die erfolgreiche Entwicklung der DZ Privatbank Schweiz zeigt die ungebrochen hohe Attraktivität des Schweizer Finanzplatzes», kommentiert er die jüngste Entwicklung des Geldhauses.

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