Die Luzerner Privatbank Reichmuth & Co hat einen neuen Partner für das Geschäft mit Unternehmenskunden von der Credit Suisse geholt. Der Neuernannte verfügt über beste Kontakte in der Zentralschweiz.

Die Luzerner Privatbankiers von Reichmuth & Co haben Sandro Kutschera zum neuen Partner ernannt. Per 1. Januar 2024 übernimmt er den Geschäftsbereich Unternehmerkunden und wird Mitglied des Management, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.

Bei der Credit Suisse (CS) ist Kutschera bis anhin Leiter der Region Zentralschweiz mit rund 300 Mitarbeitenden gewesen. Diese Position hatte er erst Anfang 2023 zusätzlich zu seien Aufgaben als Regionalleiter Private Banking übernommen. Er habe bei der CS erfolgreich den Bereich Entrepreneurs & Executives (E&E) mit entwickelt, wie es weiter heisst. Kutschera hatte 2003 bei der Grossbank in Luzern begonnen.

Hände frei für deutschen Markt

Aktuell leitet der unbeschränkt haftende Gesellschafter Jürg Staub bei Reichmuth & Co den Bereich Unternehmerkunden. Er wird sich künftig vermehrt der Kundenpflege und der Weiterentwicklung des Marktes Deutschland widmen, wo die Luzerner mit einem Standort in München präsent sind.

Reichmuth-CEO Remy Reichmuth sieht die Position der Bank durch die Personalie gestärkt. «Dank seiner Erfahrung und seinem Netzwerk verstärkt er uns auf der Kundenseite wie auch im Führungsteam», so der Bankchef.

Exodus nach Intergrationsankündigung

Die Entscheidung der UBS, das Schweizer Geschäft der CS voll zu integrieren, setzt nun ziemlich offensichtlich Fliehkräfte in Gang. Die UBS hatte Anfang September ihr Management-Team für das Schweizer Geschäft unter der Chefin Sabine Keller-Busse vorgestellt. Die Leitung der zehn Schweizer UBS-Regionen wurde dann Ende September bestimmt. In der Region Zentralschweiz machte Daniel Cottini das Rennen, der bereits für die UBS tätig gewesen ist.

Bereits im vergangenen Juli hatte die Genfer Privatbank Lombard Odier in der Region einen Coup gelandet, indem sie in Zug ein 13-köpfiges E&E-Team der CS zu sich holte und gleich einen neuen Standort eröffnete.

Auch anderswo in der Schweiz reissen die Abgänge nicht ab. So wechselte etwa ein komplettes Team von CS-Kundenberatern zur Westschweizer Privatbank Piguet Galland, oder ein Team für wohlhabende Kunden (High Net-Worth-Individuals, HWNI) im Basel zu J. Safra Sarasin.

 Auch Kader und Manager bewegen sich

Hinzu kommen prominente Wechsel von Managern und Kadern. So wurde etwa die Genfer Kantonalbank mit Nicolas Krügel bei der Neubesetzung des CEO-Postens bei der CS fündig. Der Übertritt von Anke Bridge Haux von der CS als neue CEO zur LGT Schweiz war schon vor der Notfusion mit der UBS in trockenen Tüchern. Auch der Wechsel von Serge Fehr, dem einstigen Leiter des Schweizer Private Banking bei der CS, zu Lombard Odier hatte für Aufsehen gesorgt.

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