Am Finance Forum präsentierten haben diverse Anbieter mobile Banking-Lösungen präsentiert. Im Vergleich zum Vorjahr ist einiges geschehen.

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Vor einem Jahr waren mobile Banking-Applikationen noch spärlich erhältlich. Einige Banken hatten pure Info-Apps veröffentlicht, mit denen eigene Produkte vermarktet wurden und Kontakt zur Bank hergestellt werden konnten. Wenn es hoch kam, hatten diese Applikationen noch einen Bancomat-Finder im Angebot.

Von eigentlichem Mobile-Banking konnte man nicht wirklich sprechen. Heute ist die Branche schon viel weiter. Adrian Berger, Leiter Finance & Security Solutions bei Ergon, dem Entwicklungspartner von Finnova, präsentierte am diesjährigen Finance Forum im Zürcher Kongresshaus, die Finnova-App.

Konkret: In einem ersten Schritt wurden Read-Only-Funktionalitäten implementiert, das heisst, von der App werden nur Kontoinformationen gelesen. So können Konto und Depots sowie die letzten Transaktionen eingesehen werden. Auch über einen Benachrichtigungsdienst verfügt die App.

Das ewige Problem mit der Sicherheit

Noch sind unbeschränkte Transaktionen via Mobiltelefon Zukunftsmusik, sagt Berger. Denn für eine sichere Transaktion braucht es zur Erfüllung der minimalen Sicherheitsstandards ein unabhängiges Zweitgerät mit eigenem Display. Müssten die Kunden ein zweites Gerät mit sich herumschleppen, wäre der Sinn und Zweck des mobilen Banking nicht erfüllt.

Lösungen, die derzeit realistisch scheinen, sind Transaktionen innerhalb der eigenen Konten oder Zahlungen an bekannte Anbieter, die auf einer speziellen Liste geführt werden, wie beispielsweise Telefonanbieter.

Microzahlungen als Vorreiter?

Eine weitere Möglichkeit wären laut Berger Microzahlungen - also Kleinsttransaktionen bis zu einer bestimmten Grenze, die kein grosses finanzielles Risiko bergen.

Wieweit solche Möglichkeiten ausgeschöpft werden, liegt an den einzelnen Finanzinstituten. So wird auch die Berner Kantonalbank möglicherweise noch dieses Jahr eine eigene Mobile-App veröffentlichen. Diese ist laut Herstellerin HP kurz vor der Produktionsreife. Mit der App könnten auch Zahlungen im Innland getätigt werden.

Persönlichkeit bedroht

Ein weiteres Problem der mobilen Banken-Apps ist die persönliche Sicherheit. Denn wer eine iPhone-App programmiert, muss diese über den Apple Store registrieren. Benachrichtigungen in Apps müssen dort laut Vorschriften von Apple über den Apple Server geleitet werden.

Zudem muss sich der Anwender die Applikation vom Apple Store herunterladen. Apple weiss also, welcher Anwender welche Bankenapplikation bezogen hat. Daraus lässt sich zwar nicht zwangsweise eine Bankenverbindung des Kunden zu der Bank, deren App er heruntergeladen hat, ableiten, es liegt jedoch nahe. Ein ähnliches Bild bietet sich beim quelloffenen Betriebssystem Android.

Zweitgerät behindert Mobilität

An Lösungen des Zweitgeräte-Problems arbeitet unter anderem auch IBM. Dort seien bereits Prototypen vorhanden, die sichere Transaktionen von mobilen Geräten erlauben, ohne dass der Kunde ein grosses Zusatzgerät mit sich herumschleppen müsse, liess eine gut informierte Quelle gegenüber finews.ch verlauten.

Bis ein solches System jedoch zur Anwendung kommt, wird noch einige Zeit verstreichen. Schweizer Bankkunden werden in naher Zukunft jedoch mit Bankapplikationen versorgt, die den Zugang zum eigenen Konto erlauben.

Sobald ein Institut auch einfache Bankgeschäfte von unterwegs ermöglicht, werden die anderen Anbieter folgen.

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