Robert S. Shafir hat das CS Asset Management 2011 verkleinert und profitabler gemacht. Dafür wurde er mit dem höchsten Bonus in Geschäftsleitung belohnt.

Robert_ShafirKeiner aus der Geschäftsleitung der Credit Suisse erhielt 2011 einen höheren Bonus als der Asset-Management-Chef Robert S. Shafir.

Mit Aktien- und PAF2-Ansprüchen von über 7 Millionen Franken und mit einer Totalvergütung von 8,5 Millionen zog er sogar CEO Brady Dougan vorbei.

Und wofür?

Im Geschäftsbericht 2011 der CS erfährt man Folgendes dazu: «Unter der Leitung von Robert S. Shafir fand eine erfolgreiche Neupositionierung des Asset Management mit Fokus auf einem höheren Volumen an stabilen gebührenbasierten Einnahmequellen und der Erreichung von operativer Effizienz statt.»

Belohnt wurde Shafir insbesondere dafür, dass er der CS eine markführende Position im strategischen Geschäftsfeld der «Alternative Investments» verschafft habe, und dass das Produkteangebot wachse, welches die CS ihren Kunden dort machen könne. So konnte der Bereich Asset Management einen Neugeldzufluss von 9,9 Milliarden Franken verzeichnen.

Verkauf an Aberdeen

Zuvor hatte Shafir zunächst den Teil «Traditionelle Anlagestrategien» des CS Asset Managements an Aberdeen Asset Managment verkauft und stattdessen einen Anteil von 20 Prozent am britischen Vermögensverwalter erworben.

Im Herbst 2010 brachte er sodann den Bereich «Alternative Anlagen» in die New Yorker Hedgefund-Betreiber York Capital ein.

Einkauf in York Capital

Im Gegenzug erwarb er für die CS zum Preis von 419 Millionen Franken «eine bedeutende Minderheitsbeteiligung» an York Capital Management inklusive einer Vereinbarung über Earn-out-Zahlungen auf Basis der Performance über fünf Jahre.

Im Geschäftsbericht 2011 weist die CS nun die Höhe des Kapitalanteils an York Capital erst mit 5 Prozent aus.

Schrumpfkur machte sich bezahlt

Bis jetzt hat sich die Schrumpfkur und die Konzentration auf den Vertrieb der Alternativen Anlageprodukte für Shafir bezahlt gemacht. Das Asset Management wies 2011 einen Anstieg des Gewinns vor Steuern um 10 Prozent auf 553 Millionen Franken aus.

Der Nettoertrag ging zugleich um 8 Prozent zurück. Nun ist es das Ziel der Bank, diese Einbussen mit gebührenabhängigen Erträgen wettzumachen, die Vetriebsplattform und Produktepalette für Alternative Anlagen weiter auszubauen und die Kosten mittels Outsourcing noch mehr zu senken. 

Kommt zum Spitzenlohn noch mehr?

Ob Shafirs CS-Salär bereits die direkte Beteiligung der Asset-Managment-Führung am Erfolg von York Capital reflektiert, von dem finews.ch unter dem Titel «Interessenskonflikte in New York» berichtete, ist fraglich. Die CS wollte dazu nichts sagen.

Robet S. Shafir gehörte bereits vorher zu den Spitzenverdienern in der Geschäftsleitung. So kumuliert sich der Zuteilungswert seiner nicht erworbenen Bonusansprüche per Ende 2011 auf 14,5 Millionen Franken. Damit hält er die höchsten Ansprüche innerhalb der CS-Geschäftsleitung.

Neuste Entwicklung

Laut Geschäftsbericht 2011 hat die CS-Gruppe im Februar 2012 eine 10-Prozentbeteiligung an Aberdeen mit einem Gewinn von etwa 170 Millionen Franken verkauft. 

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