Vor dem Börsengang der Investmentbank BTG Pactual sind juristische Ermittlungen gegen den früheren UBS-Banker André Esteves in Gang gekommen.

size_590_andre-esteves-do-btgAndré Esteves (Bild), der Gründer und Chef der brasilianischen Investmentbank BTG Pactual, muss sich offenbar einer heiklen juristischen Untersuchung unterziehen.

Gegenstand der Ermittlung sind Handelsgeschäfte, die er 2007 auf eigene Rechnung tätigte. Dies geht aus dem Prospekt für den geplanten Börsengang von BTG hervor, wie das britische Branchenportal «eFinancialnews» meldet.

Esteves' Anteil an der Investmentbank BTG Pactual, der sich auf ungefähr 3,5 Milliarden Dollar beläuft, sei Gegenstand einer laufenden zivilen, nicht strafrechtlichen Ermittlung in Europa, heisst es im Prospekt konkret.

Dank UBS Kasse gemacht

Im Jahr 2007 arbeitete Esteves für die UBS, die Pactual im Jahr zuvor für 3,1 Milliarden Dollar erworben hatte. Im August 2007 zog Esteves nach London und wurde bei der UBS zum Global Head of Fixed Income befördert.

Im Jahr 2008 verliess er die Schweizer Grossbank jedoch schon wieder. Ein Jahr später verkaufte die UBS, die sich damals noch in finanziellen Schwierigkeiteiten befand, unter der Ägie des damaligen CEOs, Oswald J. Grübel, die Bank Pactual für 2,9 Milliarden Dollar an eine Investoren-Gruppe um André Esteves. 

BTG Pactual war in der Folge so erfolgreich, dass das Unternehmen unlängst einen Börsengang ankündigte.

Heute erklärt das Unternehmen, dass Esteves die Anschuldigungen als «unbegründet» zurückweise und gegebenenfalls das mögliche Urteil anfechten werde. BTG Pactual glaube zudem – ungeachtet des Ergebnisses – nicht an nachteilige Auswirkungen für die Bank.

Untersuchung in Brasilien bereits 2007

Unklar bleibt vorläufig, ob sich die juristische Untersuchung auf die Zeit vor oder nach «London» bezieht. Auch enthält der Prospekt keine weiteren Angaben über den involvierten Emittenten oder die Gerichtsbarkeit.

Bereits im Jahr 2007 gab es eine Untersuchung der brasilianischen Regulierungsbehörde zu illegalen Transaktionen. Dabei mussten die Angeklagten, welche ihre Unschuld stets beteuert haben, darunter auch Esteves, eine Strafe von insgesamt 4,3 Millionen Dollar bezahlen.

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