Die Konsolidierung in der Schweizer Finanzbranche ist im vollem Gange. Bereits sind einige Auslandsbanken mit Dutzenden von Mitarbeitern in Liquidation.

Die Meldung stammt aus der «Sonntagszeitung» vom vergangenen Wochenende. Allerdings handelt es sich dabei nicht, wie beschrieben, um Privatbanken, sondern um «gewöhnliche» Banken oder genauer um Auslandsbanken. Sie leiden offenbar am stärksten unter der Regulierungsflut und den geringeren Kundenaktivitäten – beides drücke auf die Erträge, heisst es da. Jüngstes Opfer des Verdrängungskampfes sei die J&T Bank mit Filialen in Zürich und Lugano.

Die 1995 gegründete Tochter der tschechischen J&T Group hatte 30 Angestellte und verwaltete Vermögen in der Höhe von geschätzten 200 Millionen Franken. Am 6. August beantragte sie gemäss Handelsamtsblatt (SHAB) freiwillig ihre Liquidation. Auf ihrer Website heisst es: «Die Besitzer (...) haben beschlossen, sich aus dem Schweizer Markt zurückzuziehen.»

Kein Einzelfall

Gemäss der Finanzmarktaufsichtsbehörde (Finma) sollen sich insgesamt elf Banken in freiwilliger Liquidation befinden, alle mit ausländischem Mutterhaus. Auch folgende Finanzinstitute gehören dazu: 

  • Mitte Juni meldete die Credito Privato Commerciale in Lugano ihre Auflösung. Betroffen sind 35 Angestellte, die gut 200 Millionen Franken verwalteten.
  • Die Grossbank Svenska Handelsbanken hat entschieden, ihr Private Banking zu reorganisieren. Gemäss einer SHAB-Meldung vom Mai wird die vor zehn Jahren gegründete Zürcher Niederlassung mit zehn Angestellten aufgegeben und nur noch als Repräsentationsbüro weitergeführt. Die Aktivitäten werden nach Luxemburg verlagert.
  • Ihre Banklizenz deponieren will auch die Nordkap. Sie wurde 1963 als Exportfinanzierungs-AG von Brown Boveri gegründet. Die spätere ABB verkaufte die Bank 2003 mit Vermögenswerten von mehreren Hundert Millionen Franken an schwedische Investoren.
  •  Aufgegeben hat zudem die Rosbank (Switzerland), eine Tochter der gleichnamigen russischen Grossbank. Das Institut mit rund 20 Mitarbeitern in Genf und gut 250 Millionen Franken Vermögenswerten schloss im März.

Betroffen seien insgesamt 200 Angestellte mit total mehreren Milliarden Franken an verwalteten Vermögen. Derzeit seien hierzulande noch 96 Auslandsbanken aktiv, heisst es weiter.

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