Finma-Präsidentin Anne Héritier Lachat erklärt, wie lange der UBS auf die Finger geschaut wird, und wieso die Basel III ein Vorteil für die Schweizer Banken ist.

Nach dem Fall Adoboli sah sich die schweizerische Finanzmarktaufsicht Finma bekanntlich gezwungen, bei der UBS einzugreifen. Damit habe die Aufsichtsbehörde aber nicht eine Mitverantwortung für das Walten der Bank übernommen, sagt Anne Héritier Lachat in einem Interview mit der Zeitung «Der Sonntag».

Bei der Durchleuchtung der Investmentbanking-Aktivitäten der UBS habe die Finma «gravierende Mängel im Kontrollumfeld und Risikomanagement» festgestellt. Durch Massnahmen wie einem Akquisitionsverbot für die UBS seien dann Mechanismen eingeführt worden, um zu verhindern, dass die Bank noch grösser und komplexer werde, sagte Héritier Lachat weiter und fügte an: «Sobald die UBS uns beweisen kann, dass sie die Probleme gelöst hat, braucht es diese Massnahmen nicht mehr, und es herrscht wieder der normale Aufsichtsmodus.»

Basel III: Vorteil für Banken

Bei der Einführung der neuen Basel-III-Kapitalvorschriften für Banken spielt die Schweiz den Musterknaben. Während die USA und die EU deren Einführung hinauszögern, sollen die Richtlinien in der Schweiz wie geplant 2013 in Kraft treten. Für die Finma-Präsidentin stellt dies einen Vorteil für die Schweizer Banken dar.

«Banken, die stark kapitalisiert sind, haben einen Vorteil im Markt. Ihre Risikoaufschläge bei der Geldbeschaffung sind beispielsweise tiefer, und die Aktien sind besser bewertet. Die Schweizer Banken haben deshalb aus meiner Sicht keinen Nachteil», so Héritier Lachat.

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