Die Jyske Bank in Zürich wurde in einer dänischen TV-Reportage blossgestellt. Im Gegenzug zeigte Jyske den Staatssender an.

Die Reportage lief am Montagabend auf dem dänischen Staatssender «DR». Thema: Steuerhinterziehung in Dänemark – Banken, Steuer-Oasen und Offshore-Finanzzentren. Dabei gab sich ein Reporter in der Jyske Bank (Schweiz) in Zürich als dänischer Geschäftsmann aus.

Er wolle Patente von Dänemark nach Gibraltar verlegen und ihren Wert dabei so tief ansetzen, dass er der dänischen Steuerbehörde Skat wegen des Transfers weniger abliefern müsse.

«Alles steuerfrei»

Ausserdem wollte er ein Bankkonto in der Schweiz eröffnen. Der Jykse-Angestellte in Zürich sah da keine Probleme. Während die versteckte Kamera aufnahm, sagte er: «Im Prinzip geht dies alles steuerfrei, soweit ich dies betrachte.»

Der Banker riet dem getarnten Reporter, sich in London niederzulassen, um von den tiefen Steuersätzen für Ausländer zu profitieren. Sollte er dennoch mehr als 180 Tage im Jahr in Dänemark verbringen wollen, gebe es auch Lösungen. Ansonsten müsste er in Dänemark Steuern zahlen.

Tipp: Kreditkarte ohne Namen

Weiter riet er dem «Geschäftsmann», eine Kreditkarte zu besorgen, die keinen Namen führe. Geldflüsse, die über diese liefen, könne die Steuerbehörde nicht aufspüren. Der Reporter folgte den Ratschlägen und besorgte sich die Kreditkarten in Liechtenstein.

Die Reportage sorgte in Dänemark sofort für einige Aufregung. Die Jyske Bank handle unmoralisch, wenn nicht sogar illegal, lautete der Vorwurf. Der dänische Steuerminister Holger Nielsen sagte der Zeitung «Politiken», die Reportage offenbare ein perverses Verständnis davon, welche Art von Beratung die Bank anbiete. 

Versteckte Kamera faktisch verboten

Inzwischen hat auch die Jyske Bank reagiert. Sie und die betroffenen Mitarbeiter haben den Staatssender «DR» angezeigt, weil dieser versteckte Kameras verwendet hat. Deren Einsatz sei namentlich in der Schweiz für Reportage-Zwecke verboten. Tatsächlich sind solche Aufnahmen nach einem entsprechenden Bundesgerichtsentscheid von 2008 faktisch verunmöglicht.

Weiter verschickte Jyske eine Mitteilung, in der sie illegales Tun in Abrede stellte. Sie biete ausschliesslich legale Steuerlösungen, auch wenn ein Kunde etwas anderes wünsche. Ein Sprecher beschuldigte «DR», auch beim Schneiden des Filmmaterials unlautere Methoden angewandt zu haben, welche die Bank schlecht aussehen liessen.

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