Er managte das möglicherweise anspruchsvollste Family Office der Welt: Prinz Rupert zu Loewenstein war der Finanzchef der Rolling Stones und machte die Band vom Bettler zum Krösus.

Prinz Rupert zu Loewenstein muss ein Vorbild für jeden UHNW-Kundenberater und jedes Family Office gewesen sein. Dem in Gelddingen gewandten Aristokrat war eines das allerhöchste Gut: Der finanzielle Erfolg und das Wohlbefinden seines Kunden, wie das britische Magazin «The Economist» in seiner neusten Ausgabe berichtet.

In seinem Fall war dies die Rockgruppe «Rolling Stones», die er während fast 40 Jahren als Geldmanager eng begleitete und ihre Mitglieder zu hundertfachen Millionären machte, wie die «Daily Mail» in einem Nachruf auf Rupert Ludwig Ferdinand zu Loewenstein-Wertheim-Freudenberg schrieb, wie er mit vollem Namen hiess.

Er mochte nichts von dem, was die Band machte...

Die Musik der Rolling Stones mochte er dabei nie leiden. Er machte dennoch jede Tournee mit und hielt sich im Backstage-Bereich jeweils die Ohren zu, während Mick Jagger und seine Kollegen auf der Bühne standen.

Der Adlige sah über den Kleidungsstil der Rockstars hinweg, über ihre langen Haare, ihre teils ordinäre Sprache oder ihren Drogenkonsum. Sympathie empfand er aber für die Bandmitglieder. Prinz Rupert stellte sich ganz in den Dienst der Rolling Stones und managte ihre Finanzen, ihre Steuerprobleme und ihre Scheidungen.

...tat aber alles für sie

Er machte die Rolling Stones zu einer Firma und zur Cash-Maschine, verhandelte mit Labels, Merchandisern, Veranstaltern und Sponsoren – er tat für die Band alles.

Selber stammte Loewenstein aus einem verarmten deutschen Adels-Geschlecht. Sein Vater war in Geldsachen eine Katastrophe, seine Mutter lieferte ihn jeweils in der Ritz-Bar ab, um mit Barclays gegenüber über neue Kredit zu verhandeln. Er selber entwickelte aber feines Gespür in Gelddingen.

Sein Talent setzte Loewenstein ab 1971 für die Rolling Stones ein, die damals zwar bereits eine Welt-Sensation waren, gleichzeitig aber kurz vor dem Bankrott standen. Loewenstein gelang es, das Steuer herumzureissen und die Band reich zu machen.

Hauptsache, er lächelte

«Rupie the Groupie» nannten ihn die Rolling-Stones-Mitglieder liebevoll. Und Keith Richards schrieb in seiner Biografie, so lange er ein Lächeln auf Loewensteins Gesicht gesehen habe, sei er entspannt gewesen.

Entspannt den Reichtum mehren – ein Lehrstück für jeden Kundenberater. Nachzulesen ist dies in Loewensteins Biografie «A Prince among Stones». Loewenstein ist mit 80 Jahren vor einer Woche in London gestorben.

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