Mit asiatischen Small Caps konnten Fondsanleger seit Jahresbeginn eine ausserordentlich gute Performance erzielen. Geht es nun so weiter? Antworten von Fidelity-Fondsmanager Nitin Bajaj.

Nitin Bajaj, Portfoliomanager FF - Asian Smaller Companies Fund

Die asiatischen Aktienmärkte stehen bei Investoren hoch im Kurs. Seit April diesen Jahres verzeichnen so gut wie alle asiatischen Börsen, mit Ausnahme der thailändischen, erhebliche Käufe von ausländischen Investoren. Ebenso reisst der Zufluss neuer Mittel in Anlagefonds mit Fokus auf die asiatischen Aktien nicht ab. Seit Jahresbeginn belaufen sie sich bereits auf 7,7 Milliarden Dollar.

Für ein Investment in die östlichen Märkte sprechen vor allem zwei Dinge: aus der Mikrosicht die vergleichsweise niedrigen Bewertungen der Aktien und aus der Makrosicht der in wichtigen asiatischen Ländern einsetzende, politische und wirtschaftliche Reformprozess.

Öffnung der Staatsfirmen

Die grossen Länder Asiens – neben China auch Indien und Indonesien – haben allesamt innerhalb eines guten Jahres neue und reformorientierte Regierungen gebildet. Im Reich der Mitte schüren weitere Reformen die Hoffnungen der internationalen Anleger. Die Bemühungen der chinesischen Regierung zur Modernisierung der staatlichen Konglomerate tragen erste Früchte.

Langfristig sollen die Reformen in einer Öffnung der Staatsfirmen münden. Diese Firmen profitieren aber nicht nur von internen Umstrukturierungen, sondern auch von den angekündigten Investitionen der Regierung in den Auf- und Ausbau der Infrastruktur.

Höchstes Wachstum seit zwei Jahren

Auch Indien profitiert von den hohen Erwartungen an die Reformkraft des neuen, wirtschaftsfreundlichen Regierungschefs Narendra Modi. Seine Bemühungen zur Ankurbelung und Öffnung der Volkswirtschaft zeigen offenbar erste Erfolge. So lag das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) gemäss den veröffentlichten Regierungsstatistiken im abgelaufenen zweiten Quartal mit 5,7 Prozent so hoch wie seit zwei Jahren nicht mehr.

Im vorangegangen Quartal betrug das Wachstum lediglich 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zudem hat die neue Regierung angekündigt, sowohl den Versicherungs- als auch den Rüstungsmarkt weiter für ausländische Investoren zu öffnen.

Inflation und Korruption

In Indonesien wird Joko Widodo per 20. Oktober 2014 offiziell als neuer Präsident eingeführt. Zwar steht er vor grossen Herausforderungen, denn die Inflation ist hoch, die Korruption lähmt das Wirtschaftssystem, und die Konjunktur schwächelt. Im zweiten Quartal wuchs die Wirtschaft des Inselstaats um lediglich 5,1 Prozent – so geringfügig, wie seit 2009 nicht mehr.

Dennoch will der neue Präsident die Reformen vorantreiben und hat eine Rückkehr zu Wachstumswerten um die 7 Prozent innerhalb von zwei Jahren versprochen. Insgesamt sind dies gute Neuigkeiten für Anleger in den genannten Märkten.

Synchroner Aufschwung

China, Indien und Indonesien gehören zu den grössten Volkswirtschaften Asiens und sind Motor für die kleineren Staaten. Doch auch in Ländern wie Taiwan oder Südkorea ist ein deutlicher Reformwille spürbar.

Dies mag erklären, warum die vorlaufenden Konjunkturindikatoren, wie der Einkaufsmanager-Index, einen synchronen Wirtschaftsaufschwung in mehreren asiatischen Ländern ankündigen. Das signalisiert einen robusten und nachhaltigen Aufschwung, den Anleger und Fondsmanager bereits antizipieren.

Hervorragendes Ergebnis

So konnte Nitin Bajaj per Ende August eine Performance von 19,4 Prozent seit Jahresbeginn ausweisen, während der entsprechende Vergleichsindex* lediglich 11,8 Prozent zulegte. Mit diesem hervorragenden Ergebnis gehört der Fonds im Einjahresvergleich zu den besten in seiner Peergroup.

«Ich bin überzeugt, dass die Outperformance des Fonds ein Ergebnis meiner strikten Bottom-up-Titelauswahl ist», sagt Fondsmanager Bajaj. Denn erfolgreiches Stockpicking erfordere vor allem im Small-Cap-Sektor intensive und fundierte Unternehmensanalysen, bei welchen die geballte Kraft der Informationen aus dem Research ausschlaggebend sei.

* MSCI All Countries Asia Pacific ex Japan Small Cap Index with Australia Capped 10% (Net)

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel