Die digitalen Disruptoren in der Finanzwelt lassen sich angeblich in drei Gruppen einteilen, wie eine neue Studie zum Schluss kommt.

Während Finanzinstitute früher damit beschäftigt waren, ihre direkte Konkurrenz zu beobachten, hat sich ihr Interesse inzwischen auf Fintech-Firmen wie Google, Wealthfront oder Paypal verlagert. Deren Ziel ist nämlich offensichtlich: Sie wollen mit ihren Lösungen und Tools den Banken das bestehende Geschäft streitig machen.

Das Branchenportal «Wealth Briefing Asia» hat kürzlich mit Bezug auf eine Studie des Beratungsunternehmens Cerulli Associates (Studie bezahlpflichtig) drei Typen von Disruptoren identifiziert, welche das Wealth Management in Asien umwälzen dürften. Die drei Gruppen sind aber auch für den Rest der Welt interessant.

1. Aggregatoren

Dazu gehören Fintech-Firmen, die den Kunden via App verschiedene Informationen und Bankverbindungen zusammenführen, um so einen Überblick über die persönlichen Finanzverhältnisse zu erlangen. Beispiele dafür sind in Asien die Fondsplattform Fund Online Korea (FOK) oder India's MF Utility (MFU) in Indien. In der Schweiz wären dies: Knip oder moneyland.ch

2. Disintermediatoren

Mittlerweile gibt es nahezu für jede Bankdienstleistung mehrere FinTech-Startups, die den Kundenbedarf abdecken, selbst im Private Banking. Beispiele für solche Disruptoren sind Online-Vermögensverwalter wie Wealthfront und Nutmeg oder die in Zürich domizilierte Truewealth. Der Kunde kauft über Online-Plattformen Investmentprodukte ohne auf einen Kundenberater angewiesen zu sein – entsprechend tief sind die Gebühren.

Erste Auflösungserscheinungen der Geschäftsmodelle klassischer Banken sind mittlerweile feststellbar, insbesondere in den USA, in Deutschland und England. Zusammengefasst wird dieser Vorgang häufig unter dem Begriff «Disintermediation». Seit kurzem jedoch wird er ersetzt durch den Begriff des «Unbundling». Darunter versteht man die Zerlegung der Banken in ihre «Einzelteile».

3. Wissens-Transformatoren

Unter die dritte Kategorie fallen Social-Trading-Plattformen wie Ayondo, eToro oder Wikifolio. Mitglieder können die Anlagestrategie erfolgreicher Trader kopieren und selber zu Profi-Anlegern werden. Jeder Investor profitiert so von der Schwarmintelligenz – auch Wisdom of the Crowd – genannt. Er verfolgt, wie eine Grosszahl von Anlegern ihr Geld anlegt und handelt entsprechend – im Jargon auch «Innovators harnessing» genannt.

Dazu gehören auch Crowdfunding- beziehungsweise Crowdlending-Anbieter. In der Schweiz hat jüngst die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) verlauten lassen, eine Crowdlending-Plattform zu lancieren, wie finews.ch berichtete.

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