Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech reagiert nach einem Quartalsverlust von mehr als einer halben Milliarde Franken auf die Turbulenzen im Markt. Zum Teil sogar überraschend.

Nach einem starken Kursanstieg in den Vorquartalen haben Biotech-Aktien einen Teil der Gewinne im laufenden Jahr wieder abgegeben
Schwierige Aktienmärkte und Sorgen über branchenweite Preiskontrollen für Arzneimittel führten im dritten Quartal zu einer deutlichen Korrektur bei Biotech-Aktien.

Das wirkte sich auch auf die Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech aus. Wie bereits vor einer Woche vermeldet, erlitt sie im dritten Quartal 2015 einen Verlust von 575 Millionen Franken, nachdem sie Vorjahresperiode noch einen Gewinn von 483 Millionen Franken ausgewiesen hatte.

Zunehmende Leerverkäufe

Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, hat es die gesunken Kurse dazu genutzt, für insgesamt 290 Millionen Franken bereits bestehende Positionen aufzustocken und auch zwei gänzlich neue Beteiligungen (Esperion und Prothena) einzugehen.

Neben dem Verkauf der Beteiligung an Receptos trennte sich BB Biotech von ihren restlichen kleinen Positionen in Theravance und Theravance Biopharma zu Beginn des dritten Quartals 2015.

Obschon viele Anleger von weiter sinken Aktienkursen auch im Biotech-Sektor ausgehen, was nicht zuletzt auch an den zunehmenden Leerverkäufen zu erkennen ist, geben sich die Verantwortlichen von BB Biotech moderat positiv. Sie schreiben in einer Mitteilung vom Freitag: «Ein Blick nach vorne lohnt sich. So ist mit weiteren Zulassungen zu rechnen. Beispielsweise stehen Actelion (Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie), Alexion (bei Mangel an lysosomaler saurer Lipase) oder Gilead (zur HIV-Behandlung) kurz vor einem Zulassungsentscheid.»

Attraktive Pipelines

BB Biotechs Anlageportfolio zeichne sich nach wie vor durch seine Ausgewogenheit aus. Es umfasse neben grossen etablierten Unternehmen auch Mid Caps, die gut positioniert seien, um sich in Zukunft zu Grossunternehmen mit nachhaltigem Gewinn und Umsatz zu entwickeln, sowie kleinere Titel mit attraktiven Pipelines, die zu künftigen Mid Caps avancieren könnten, heisst es in dem Communiqué weiter.

Ein Blick in den Sektor zeigt überdies: Grosskapitalisierte Biotech-Unternehmen und der S&P 500 werden auf KGV-Basis 2016 mittlerweile ähnlich bewertet. Die relative Bewertungslücke war seit mehreren Jahren nicht mehr so gering wie jetzt.

Bei BB Biotech gibt man sich gemäss weiteren Angaben zuversichtlich, dass die Bewertungen über den Zeitverlauf nicht nur die starken Fundamentaldaten des Sektors, sondern vor allem diejenigen ihrer Portfoliounternehmen angemessen widerspiegeln werden.

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