Starke Aufsicht, neue Grenzen für Banker-Löhne, aber Zurückhaltung bei den Eigenmittel-Forderungen: Das fordert der US-Banker in einem Interview.

«Niemand kann ein Interesse daran haben, dass das Finanzsystem die Weltwirtschaft noch einmal beinahe in die Knie zwingt», sagte Jamie Dimon in einem Interview mit dem deutschen «Manager Magazin». «Also müssen wir es reparieren». Der wichtigste Schritt dabei sei eine starke Aufsicht: Sie muss verhindern, dass einzelne Bankkonkurse das ganze System in Mitleidenschaft ziehen.

«Wir müssen dafür sorgen, dass auch eine große Bank wieder bankrottgehen kann», sagte Dimon.

Als wichtigsten Schritt, um die von der Bankenbranche ausgehenden Gefahren zu mindern, bezeichnete Dimon die Errichtung einer «starken Aufsicht, die verhindert, dass aus einzelnen Bankpleiten Risiken für das Gesamtsystem entstehen.»

«Die Regulatoren müssen aufpassen»

Am Ende müsse man jedes Institut abwickeln können, ohne dass die gesamte Wirtschaft und die Steuerzahler Schaden nähmen, so der J.-P.-Morgan-Chef weiter.

Allerdings mahnte Dimon zugleich zur Vorsicht bei den strengeren Eigenmittelanforderungen, die derzeit in vielen Ländern diskutiert werden: «Prinzipiell halte ich es für richtig, auf diese Weise allzu riskante Geschäfte zu erschweren oder sogar zu eliminieren. Aber die Regulatoren müssen aufpassen, dass diese Massnahmen nicht zulasten der Kreditvergabe gehen», sagte er.

Boni grösstenteils in Aktien

Mehr Verständnis zeigt Dimon für die in vielen Ländern geplanten Massnahmen zur Begrenzung der Banker-Saläre: «Die meisten Vorschläge, die ich von Politikern und Regulatoren zu diesem Thema gehört habe, sind ganz vernünftig», sagte er im «Manager Magazin».

JP Morgan habe vieles davon bereits umgesetzt, die US-Grossbank zahle die Boni – wie etwa vom Financial Stability Board gefordert – grossteils in Aktien aus, «und wir bemessen sie am langfristigen Erfolg unserer Mitarbeiter.»

 

 

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