Auf seiner derzeitigen Asienreise hat Finanzminister Ueli Maurer in Singapur einen bedeutenden Fintech-Hub besichtigt, um asiatische Startups in die Schweiz zu bewegen.
Die hochrangige Schweizer Delegation unter der Führung von Bundesrat Ueli Maurer und Jörg Gasser, Staatssekretär für internationale Finanzfragen (SIF), sowie den Spitzenvertretern der Schweizerischen Bankiervereinigung, führte am zweiten Tag ihres Aufenthalts im tropischen Stadtstaat Singapur zunächst Gespräche mit der Börse SGX, dem lokalen Bankenverband und der Aufsichtsbehörde MAS. Danach besuchte sie den Fintech-Hub Lattice80 – ein ganz wichtiger Programmpunkt auf ihrer insgesamt siebentägigen Asienreise.
Lattice80 ist einer der führenden Fintech-Hubs in Singapur (neben BLK17, JTC LaunchPad oder One North). In gerade einmal fünf Monaten ist es dieser Anlaufstelle gelungen, 85 Startups anzuziehen, die seither auf zwei weitläufigen Geschossen ihre Projekte realisieren.
Expansionspläne nach Europa
Betreiberin des Zentrums ist die partnerschaftlich geführte Marvelstone Group, die neben ihrer Tätigkeit in der Vermögensverwaltung auch Fintechs unterstützt und teilweise in sie investiert, wie Gründer Joe Seunghyun Cho gegenüber finews.asia erklärte.
Nachdem Marvelstone früher in Hongkong, Seoul und Kuala Lumpur vertreten war, hat das Unternehmen im vergangenen November seine gesamten Aktivitäten in Singapur zentralisiert. Von da aus will die Firma möglichst bald nach Europa expandieren.
Dort will die Marvelstone Group asiatischen Fintechs als Plattform dienen, gleichzeitig aber auch europäische Firmen an ihrem Beziehungsnetz teilhaben lassen. Und hier kommt die Schweiz ins Spiel.
Imagemässig enorme Strahlkraft
Wie am Dienstag in Singapur unmissverständlich zu spüren war, liegt der Schweizer Regierung viel daran, einen solchen Brückenkopf im eigenen Land zu haben, wie Finanzminister Maurer erklärte. Der Bundesrat hat sich in jüngster Zeit verschiedentlich als Wegbereiter für die Schweizer Fintech-Szene profiliert, wie auch finews.ch berichtete.
Eine Ansiedelung von Lattice80 in der Schweiz hätte imagemässig tatsächlich eine enorme Strahlkraft und würde der Fintech-Szene eine zusätzliche, internationale Komponente verleihen, nicht zuletzt mit Blick auf einen ganz wichtigen Wachstumsmarkt – schon heute ist China das in Sachen Fintech am weitesten entwickelte Land der Welt.
Konkurrenz aus Luxemburg
Wie Cho gegenüber finews.asia erklärte, bemüht sich auch der Finanzplatz Luxemburg um Lattice80. Definitiv entscheiden will sich der Marvelstone-Gründer zusammen mit seinen Partnern im kommenden Sommer – nach dem Besuch diverser Fintech-Veranstaltungen in Europa, darunter die Money20/20 Europe in Kopenhagen, gemäss eigenen Angaben die grösste Fintech-Messe dieser Art in Europa.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.5%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.52%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.25%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.13%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.6%
