Den Reichen geht es besser als vor der Krise, die weltweiten Vermögen haben wieder stark zugenommen: Dies zeigt der neue «Global Wealth»-Report.

Um stolze 11,5 Prozent haben die weltweiten Vermögen 2009 zugelegt – sie belaufen sich nun auf 111,5 Billionen Dollar, wie einer neuen Studie der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG) zu entehmen ist.

Dass wieder mehr Vermögenswerte zur Verwaltung anvertraut werden, bedeute allerdings noch lange nicht eine Rückkehr zu den früheren Geschäftspraktiken. Die Erhebung von BCG zeigt, dass das Vertrauen der Kunden in die Wealth Manager drastisch gesunken ist; andererseits sei die Performance der Investmentspezialisten noch bei weitem nicht wieder auf Vorkrisen-Niveau. Und auch Erfolgskennzahlen wie der Return on Assets und die Net New Assets erreichten noch lange nicht die Höhen der Zeit vor 2007.

Mehr Reiche – auch in der Schweiz

Bei den verwalteten Vermögen hat man in Europa bereits deutlich aufgeholt: Mit 37,1 Billionen Dollar an Assets under Management versammelt sich hier rund ein Drittel der weltweiten Vermögen. Den höchsten absoluten Vermögenszuwachs kann indessen Nordamerika mit 4,5 Billionen Dollar  verzeichnen (15 Prozent), während Asien mit 22 Prozent verhältnismässig am stärksten wachsen konnte.

millionaereDie Zukunftsaussichten sind laut BCG ebenfalls positiv. Zwischen 2009 und 2014 sollen die global verwalteten Vermögen im jährlichen Schnitt um sechs Prozent wachsen.

Tjun Tang, Partner bei BCG und Coautor der Studie, glaubt, dass vor allem in den Emerging Markets der Wohlstand schneller wachsen wird als in der restlichen Welt – was nicht ganz so überraschend ist. «Wir erwarten in der Region Asien-Pazifik, ohne Japan, eine doppelt so hohe Wachstumrate wie in der übrigen Welt», so Tang.

Die Anzahl Millionärshaushalte hat mit dem Vermögensanstieg ebenfalls zugenommen. Weltweit machen die Haushalte mit mehr als 1 Million Dollar an investierbarem Vermögen zwar nur knapp ein Prozent aller Haushalte aus – sie besitzen aber 38 Prozent der globalen Vermögen.

Die Schweiz schlägt sich auf dem Millionärspflaster erwartungsgemäss gut und hat europaweit mit 8,4 Prozent die höchste Dichte an Millionen-Haushalten; gemeinsam halten diese 283'000 Haushalte 44 Prozent der verwalteten Vermögen in der Schweiz.

Weltweit stiegen die Millionärshaushalte 2009 um 24 Prozent auf 11,2 Millionen.

Wichtigstes Segment: «Affluent»-Kunden

Im weiteren unterscheidet Boston Consulting in seiner «Global-Wealth-Studie» zwischen den Reichen-Kategorien. Dabei ergibt sich, dass das Segment der «Affluent»-Kunden mit investierbarem Vermögen zwischen 100'000 und 1 Million Dollar immer noch den grössten Beitrag zu den weltweit verwalteten Vermögenswerten liefern: Ihr Anteil summiert sich auf 49 Prozent weltweit; in Europa ist ihre Quote mit 61 Prozent sogar noch deutlich höher.

Die «Established Wealthy» (über 5 Millionen Dollar) erreichen zusammen 21 Prozent der Assets under Management, die «Emerging Wealthy» (1 bis 5 Millionen Dollar) schaffen 17 Prozent und die Gruppe der «Nonwealthy» (Vermögen unter 100'000 Dollar) erreichen 13 Prozent.

Schweiz als Offshore-Zentrum bedrängt

Ein Vergleich der einzelnen Offshore-Zentren ergab, dass die Schweiz mit rund 2000 Milliarden Dollar an verwalteten Vermögen immer noch die Nummer eins ist. Mit 1900 Milliarden ist aber Grossbritannien (inklusive Kanalinseln und Dublin) dicht auf den Fersen. Luxemburg als drittwichtigstes Zentrum für grenzüberschreitend angelegte Gelder verbucht laut den BCG-Daten rund 800 Milliarden an Assets under Management.

 

 

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