In turbulenten Marktphasen zahlt sich das Modell von Neuberger Berman aus. Die Interessen der Kunden seien die gleichen wie jene der Mitarbeiter, sagt Schweiz-Chef Fabio Castrovillari gegenüber finews.ch-TV.

«Bei uns ist das Kundeninteresse das oberste Gebot.» Diesen von Vermögensverwaltern oft und gerne geäusserten Satz sagt auch Fabio Castrovillari, Schweiz-Chef des Asset Managers Neuberger Berman, im Interview mit finews.ch-TV.

Bei Neuberger Berman sichert immerhin die Unternehmensstruktur, dass das Kundeninteresse stets im Fokus bleibt. Denn die Firma kauften die Mitarbeiter im Jahr 2009 aus der Konkursmasse der untergegangenen US-Investmentbank Lehman Brothers heraus.

Mit dem eigenen Geld investiert

Seither gehört Neuberger Berman rund 500 Partnern weltweit. Die Mitarbeiter sind am Erfolg der Firma direkt beteiligt. «Die Kunden schätzen es, dass wir die gleichen Interessen haben wie sie», sagt Castrovillari, der neben der Schweiz auch die Geschäfte in Österreich und Deutschland verantwortet.

Gefestigt wird die gemeinsame Interessenlage auch dadurch, dass die Portfoliomanager jeweils auch mit ihrem eigenen Geld in ihre Anlagestrategien investiert sind.

Schweiz ein Schlüsselmarkt

Das Resultat ist ein Asset Manager mit sehr tiefer Fluktuationsrate bei den Mitarbeitern und einer anhaltenden Wachstumsrate bei den Kundenvermögen. Startete Neuberger Berman mit 157 Milliarden Dollar im Jahr 2009, liegen die verwalteten Vermögen heute deutlich über 300 Milliarden Dollar.

Auf Länderbasis schlüsselt das Unternehmen die Kundenvermögen nicht auf, doch dürften sie in der Schweiz inzwischen auch im zweistelligen Milliardenbereich liegen. Gemäss Castrovillari ist die Schweiz ein Schlüsselmarkt. «Die Anzahl Kunden und die Anzahl Mitarbeiter haben wir innert zehn Jahren vervierfacht», sagt er.

Spurlos ist 2018 auch an Neuberger Berman in der Schweiz nicht vorbeigegangen. Es sei ein bewegtes Jahr gewesen, sagt Castrovillari diplomatisch. Doch Schwarzmalerei will der Tessiner nicht betreiben. Das neue Jahr habe besser begonnen, «wir sind positiv für alle Anlageklassen«, sagt er.

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