Der Nachhaltigkeitsspezialist RobecoSAM verliert nicht nur Daniel Wild an die Credit Suisse. Auch der andere Co-CEO, Marius Dorfmeister, verlässt das Unternehmen.
Der auf nachhaltige Investments spezialisierte Asset Manager RobecoSAM steht ohne Führung da. Denn nicht nur Daniel Wild verlässt das Unternehmen, wie finews.ch am Freitag bereits berichtete. Auch Marius Dorfmeister (Bild unten) kehrt RobecoSAM den Rücken, wie es auf der Website des Unternehmens heisst.
Damit verliert RobecoSAM erneut innert relativ kurzer Zeit den Chef. Wild und Dorfmeister waren als Co-CEO nicht einmal ganz ein Jahr im Amt. Sie waren auf Aris Prepoudis gefolgt, der im Mai 2018 im Zuge einer Verschlankung der Führungsstruktur den Hut nehmen musste.
Nachfolge noch nicht bekannt
Auch Prepoudis war nicht lange im Amt gewesen. Er übernahm den Chefposten im Jahr 2017 von Michael Baldinger, der RobecoSAM in Richtung UBS verlassen hatte.
Während Wilds nächste Station bereits öffentlich ist – er wird Nachhaltigkeitschef bei der Credit Suisse (CS) – sind Dorfmeisters Pläne derzeit noch nicht bekannt. Der Verwaltungsrat von RobecoSAM werde in Kürze über eine Nachfolgelösung entscheiden, hiess es. Das Unternehmen unternehme alles Notwendige, um eine geeignete Führungsstruktur zu schaffen und sicherzustellen, dass RobecoSAM die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der letzten Jahre fortsetzen könne.
In der Mitteilung heisst es weiter, RobecoSAM habe in den vergangenen zwei Jahren die in Zürich verwalteten Vermögen verdoppelt.
Auch ein Zeichen des Erfolges
Wild bleibe solange bei RobecoSAM, bis eine reibungslose Übergabe gewährleistet sei. Dorfmeister, der für Marketing und Kunden zuständig war, wird mindestens bis Ende April im Unternehmen bleiben.
Der Doppelschlag reisst beim Nachhaltigskeitspionier erneut eine bedeutende Lücke. Doch lässt es sich auch als Teil des Erfolges von RobecoSAM deuten, wenn bedeutende Banken wie die UBS und nun auch die CS sich beim dortigen Fühungspersonal bedienen, um ihrerseits Nachhaltigkeitsexpertise aufzubauen.
Während RobecoSAM das Thema Nachhaltigkeit bereits seit bald 25 Jahren bewirtschaftet, ist der Finanz-Mainstream erst vor rund zwei Jahren auf den Zug aufgesprungen.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.6%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.59%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.19%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.08%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.55%
