Im 3. Quartal hat sich das Wachstum der offenen Stellen in der Finanzbranche verlangsamt. Dies geht aus dem neusten Finews-JobDirectory-Index hervor.

Der Index wird alle drei Monate vom Schweizer Finanzportal finews.ch mit Daten des Portals JobDirectory.ch der Fenom AG veröffentlicht.

Die Banken in der Schweiz hatten Ende September 2010 insgesamt 1‘808 Stellen ausgeschrieben. Das sind mehr als doppelt so viele wie Ende September 2009. Damals waren es 893.

Bei den Versicherungen war die Entwicklung schwächer. Bot die Assekuranz inklusive Krankenkassen im Herbst 2009 total 997 offene Jobs, waren es Ende September 2010 bereits 1‘158. Dies entspricht einem Plus von 16 Prozent.

Die Zahl der Stellen in den übrigen Finanzfirmen (Wirtschaftsprüfung, Beratung, IT, etc.) stieg von 801 auf 1‘231 (+54 Prozent).

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Personalsuche deutlich gedrosselt

Seit Juni 2010 haben die Banken ihre Personalsuche deutlich gedrosselt, während die Versicherungen weiterhin eine wachsende Zahl von offenen Stellen ausgeschrieben haben; allerdings auf einem tieferen Niveau.

Nach wie vor stark wachsend ist der Bedarf an spezialisierten Jobs in den Bereichen Wirtschaftsberatung, Treuhand, Compliance, Regulation und Steuern.

Weniger offene Jobs bei der Credit Suisse

Am meisten offene Stellen bot Ende September 2010 die UBS mit 574, gefolgt von der Credit Suisse, wo es 335 waren. Während bei der Credit Suisse das Stellenangebot seit diesem Sommer deutlich rückläufig ist, steigt die Nachfrage der UBS seit Anfang dieses Jahres kontinuierlich.

Auf Grund der fortgesetzten Reorganisation der UBS werden zahlreiche Leute gesucht. Im Gegensatz dazu ist die Credit Suisse auf die Bremse getreten und sucht jetzt namentlich in der Informatik wesentlich weniger Leute als zuvor.

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Mit Blick auf die übrigen Bankengruppen fällt auf, dass vor allem die Privatbanken sowie die Auslandbanken seit rund einem halben Jahr markant viele Jobs ausgeschrieben haben. Gab es vor Jahresfrist bei den Privatbanken erst 80 offene Stellen, waren es Ende September 228 (+129 Prozent). Bei den Auslandbanken betrug das Plus gar 167 Prozent; im September 2009 waren 82 Stellen ausgeschrieben, Ende September 2010 bereits 219.

Diese sprunghafte Entwicklung dürfte auf die wachsenden Anforderungen in den Bereichen Compliance, Steuern und Regulation zurückzuführen sein. Die vorwiegend in der klassischen Vermögensverwaltung tätigen Institute benötigen Fachleute, um den neuen Anforderungen gewachsen zu sein. Gesucht sind Kundenberater, die deklarierte Vermögen betreuen.

Spezialisten gesucht

Treuhänder, Revisoren, Steuerexperten und Juristen werden in der Finanzbranche nach wie vor stark gesucht. Innert Jahresfrist stieg die Anzahl offener Stellen in diesem Bereich von 354 auf 542, was einem Plus von 53 Prozent entspricht.

Auch in den Bereichen Informatik (IT) sowie Business-Processing und Outsourcing wird weiterhin viel Personal gesucht. In der IT nahm die Zahl der offenen Stellen um 81 Prozent zu, während im Support-Bereich ein Plus von 73 Prozent verzeichnet wurde.

Demgegenüber scheint der Bedarf an Finanzfachleuten bei Behörden, Verbänden und in der Ausbildung mehrheitlich gestillt zu sein. Im laufenden Jahr ist die Entwicklung hier sogar leicht rückläufig.

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3. Quartal 2010: Stellenangebot in der Finanzbranche stagniert

Betrachtet man lediglich das 3. Quartal 2010, so zeigt sich, dass die Zahl der offenen Stellen in der Schweizer Finanzbranche kaum weiter wächst. Die Zahl aller offenen Jobs stieg um 152 auf ein Total von 4‘197. Das ist ein Plus von 3,75 Prozent.

Im 2. Quartal 2010 war noch ein Plus von 15 Prozent respektive von 537 offenen Stellen verzeichnet worden. Vor allem im Bankensektor hat sich die Personalnachfrage verlangsamt. Die nun gleichzeitig schwächere Dynamik an den Finanzmärkten dürfte zusätzlich dazu beitragen, dass sich der Bedarf an Personal auf dem aktuellen Niveau einpendelt.


Der Finanzjob-Index

Der Finews-JobDirectory-Index zeigt die Entwicklung aller online ausgeschriebenen Stellen in der Finanzbranche der Schweiz und Liechtenstein. Dafür werden die Angebote von 1‘400 Arbeitgebern laufend ausgewertet.

Der Index wird alle drei Monate vom Schweizer Finanzportal finews.ch mit Daten des Portals JobDirectory.ch der Fenom AG veröffentlicht. Nächste Publikation: 10. Januar 2011.

 

 

 

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