Kleine Institute im Private Banking haben es in Zukunft schwerer, sich über Wasser zu halten. Steigende Kosten bei tieferen Margen machen zu schaffen.

Der Schweizer Private-Banking-Markt steht seit dem Ausbruch der Finanzkrise heftig unter Druck. Einerseits hatten die Finanzinstitute mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen, andererseits haben Anleger in risikoärmere und damit ertragsschwächere Produkte investiert, wie eine neue Erhebung zum Schluss kommt.

Im Rahmen der PWC-Studie «Heading for new horizons. Private banking in Switzerland» stellt das Beraterunternehmen fest, dass die Bruttomargen im Schweizer Private Banking zwischen 2006 und 2009 von 117 Basispunkten auf 110 Basispunkte gesunken sind. Für die Studie wurden Geschäftsberichte von 100 der 170 in der Schweiz aktiven Privatbanken untersucht.

In der Krise gelitten

Vor allem kleinere Institute werden es in Zukunft schwerer haben, prognostiziert die Studie. Denn zu den tieferen Margen kommen neue regulatorische Anforderungen hinzu, welche die administrativen Kosten weiter in die Höhe schnellen lassen.

Grosse Institute hätten hier die Möglichkeit, von Skaleneffekten zu profitieren, und sie haben zudem einfacheren Zugang zu neuen Märkten, wo es leichter ist, an Neukundengelder heranzukommen.

In diesem Bereich haben die Banken nämlich während der Krise besonders gelitten. Nachdem 2008 die verwalteten Kundengelder in der Schweiz um 19,5 Prozent zurückgegangen sind, haben sie im 2009 wieder um 8,4 Prozent zugenommen. Davon fallen 0,9 Prozent auf Nettoneugelder.

Nutzniesser sind grössere Häuser

Und diese landen hauptsächlich bei grösseren Privatbanken. «Trotz widrigen Umständen war es in den vergangen vier Jahren gesamtschweizerisch möglich, kontinuierlich Nettoneugelder zu akquirieren. Allerdings gab es grosse Unterschiede zwischen einzelnen Banken und Regionen», erklärt Matthias Memminger, Leiter Private Banking Business Consulting bei PwC Schweiz.

Die grossen Wachstumsregionen befinden sich derzeit in den Emerging Markets. Asien ist derzeit eine der Lieblingsdestinationen für die Eröffnung von Onshore-Niederlassungen der Privatbanken.

Bereits in den Jahren 2006 bis 2009 waren Institute mit einem Hub in diesen Märkten bei der Akquirierung der Nettoneukundengelder sehr erfolgreich. Die Banken werden also nicht umhin kommen, die aufstrebenden Märkte durch Kooperationen oder durch eine eigene Präsenz zu erschliessen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel