Bis zu 10'000 Angestellte der Schweizer Grossbank müssen mit Bonus-Einbussen rechnen oder aufgeschobene Zahlungen vergegenwärtigen.

Die internationale Bankbranche musste im vergangenen Jahr strengere Bestimmungen in Sachen Boni vergegenwärtigen. Zudem erhöhte sich der gesellschaftliche Druck auf die hohen Auszahlungen weiter, und die Euro-Schuldenkrise belastete die Finanzhäuser zusätzlich.

Vor diesem Hintergrund werden auch die Schweizer Grossbanken, trotz erwarteter Milliardengewinne, bei ihren Boni-Vergütungen über die Bücher gehen. Die internationale Nachrichtenagentur «Reuters» geht gar davon aus, dass es dieses Jahr zu einer Trendwende bei den Banken-Boni kommen wird.

Struktureller Wandel bei den Vergütungen

Laut Reuters-Prognosen ist sogar eine Bonus-Schere zu erwarten. Während die Branchenstars, welche die grossen Gewinne für die Banken einfahren, weiterhin fürstlich entlöhnt werden dürften, sieht die Aussicht für die Masse der Banker etwas bescheidener aus. «Die Differenzierung wird dieses Jahr so stark wie noch nie zuvor sein», heisst es in dem Bericht von «Reuters» weiter.

«Dies wird das erste Jahr eines langen strukturellen Wandels sein. In der Vergangenheit wurden noch alle Mitarbeiter gut bezahlt. Dieses Jahr werden wir viel mehr rückforderbare Barentgeltungen und Nachzugasaktien sehen», sagt Shawn Matthews, CEO für US-Wertschriften der Investmentbanking-Gruppe Cantor Fitzgerald.

CS: Je höher der Bonus, desto mehr aufgschoben

Auch die Credit Suisse hat ihre Bonus-Politk den Vorgaben der Regulatoren anpassen. Konkret läst die Schweizer Grossbank verlauten: «Je höher der Bonus, desto höher der aufgeschobene Teil. Der ‹Einstieg› in solche aufgeschobenen Programme ist dagegen aber tiefer angelegt – also mehr Mitarbeiter haben einen Aufschub.

Allerdings gilt gemäss Credit Suisse auch: «Bis 50'000 Franken ist alles Cash, dann ist 35 Prozent aufgeschoben. Für höhere Boni geht's gar bis 70 Prozent.»

Bis zu 10'000 CS-Leute betroffen

Laut «Reuters» sind rund 10'000 Credit-Suisse-Angestellte von den Bonus-Aufschüben betroffen. Bis zu vier Jahre müssen diese in der Folge auf ihre Gelder warten.

Mit den grossen Änderungen in der Bonus-Praxis gehen Branchenexperten auch davon aus, dass es zu grösseren Fluktuationen auf dem Arbeitsmarkt kommen wird. Von neuen Bonusregelungen enttäuschte Angestellte werden ihre Arbeitgeber verlasse.

 

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