Bei der Einführung des ersten Bitcoin-Spot-ETF ist Europa deutlich schneller als die USA. Doch das Anlageprodukt hat Startschwierigkeiten.

In den USA lässt die Börsenaufsicht SEC Investmenthäuser wie Blackrock oder den Schweizer ETP-Emittenten 21Shares in der Warteschleife, in Europa dagegen können Anleger bereits in einen Bitcoin-Spot-ETF investieren.

Jacobi Asset Management, eine in London ansässige Multi-Asset-Investmentplattform, hat diese Woche den ersten europäischen Bitcoin-Spot-ETF an der Euronext Amsterdam gelistet. Das Anlagevehikel positioniert sich als umweltfreundlicher Fonds für digitale Vermögenswerte, der sich an den EU-Leitlinien für nachhaltiges Finanzwesen orientiert.

Fonds statt Schuldverschreibung

Bislang waren alle börsennotierten Produkte (ETPs) für digitale Vermögenswerte in Europa als Exchange Traded Notes (ETNs) und nicht als Fonds strukturiert, so dass der «Jacobi FT Wilshire Bitcoin ETF» das erste Fondsprodukt auf dem europäischen Markt ist. Der Hauptunterschied zwischen einem ETF und einem ETN besteht darin, dass letztere börsengehandelte Wertpapiere in Form einer Schuldverschreibung sind, die von einer Bank respektive einem Anbieter emittiert werden.

Nicht überall stösst der ETF jetzt aber auf grosse Begeisterung. Kritiker bemängeln unter anderem, dass es sich dabei vor allem um Marketing handelt. So wird darauf hingewiesen, dass die meisten europäischen ETNs bereits physisch unterlegt sind.

Lauer Empfang an der Börse

Bemängelt wird auch, dass der unter dem Ticker BCOIN gehandelte ETF von der Guernsey Financial Services Commission (GFSC) reguliert wird und nicht den UCITS-Regeln der Europäischen Union unterliegt. Diese dienen dem Anlegerschutz und legen fest, in welche Vermögenswerte und Finanzinstrumente eine Fondsgesellschaft investieren darf.

Auch die Marktreaktion war bislang sehr verhalten. Das Handelsvolumen blieb in den ersten Tagen gering, und der ETF notiert derzeit auch leicht unter seinem Einführungspreis von 20 Dollar.

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