Vor wenigen Wochen kündigte der amtierende politische Chef Hongkongs, John Lee Ka-chiu, zudem ein überarbeitetes Programm für Kapitalanleger an, das Antragsstellern mit Investitionen von 30 Millionen Hongkong Dollar (umgerechnet 3,4 Millionen Franken), eine Aufenthaltsgenehmigung gewährt.

«Die Regierung und die Aufsichtsbehörden in Hongkong bemühen sich derzeit um zahlreiche Fördermassnahmen», stellt auch Guy de Picciotto (Bild unten), CEO der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP), fest.

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Guy de Picciotto, CEO der Union Bancaire Privée (Bild: UBP)

«Anreize für die Gründung von Family Offices in Hongkong sind definitiv ein positiver Schritt nach vorn», sagt der Genfer und fügt mit einem Augenzwinkern an: «Bevor ich (vergangene Woche) hierherkam, haben mir alle gesagt, dass ich sehen würde, wie sich Hongkong verändert habe. Glücklicherweise erkannte ich diese Veränderung nicht. Hongkong ist immer noch voller Energie. Es ist eine boomende Stadt, in der jeder mit seinen Geschäften beschäftigt ist.»

Mehr Mobilität und Freiheit

Welche Bedeutung mittlerweile die Ansiedlung von Firmen und Talenten hat, zeigte sich vor rund zehn Tagen ebenfalls in Dubai. An der Global Citizenship Conference der Firma Henley & Partners nahmen rund 400 Personen aus aller Welt teil. Henley & Partners ist ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen, das vermögende Einzelpersonen und Familien beim Erwerb einer zweiten Staatsbürgerschaft oder Wohnsitzniederlassung unterstützt.

Das Unternehmen selbst vergibt keine Pässe oder Bewilligungen, sondern führt die Interessenten mit den jeweiligen Behörden zusammen, die ihrerseits über Investmentprogramme entsprechende Regelungen anbieten. Für Schweizerinnen und Schweizer mag es möglicherweise schwer nachvollziehbar zu sein, eine zweite Staatsbürgerschaft erwerben – wozu auch? Doch für viele andere Nationalitäten stellt eine zweite Staatsbürgerschaft eine viel grössere Mobilität und Freiheit dar, die gerade in Zeiten von Pandemien und geopolitischen Krisen umso wertvoller ist.

Golden Visa für zehn Jahre

Inzwischen beschränkt sich die Nachfrage nach Pässen und Wohnsitzniederlassungen nicht bloss auf Inder oder Chinesen, sondern mittlerweile ist das Interesse auch bei Amerikanern und Europäern sehr gross, wie Jürg Steffen, CEO von Henley & Partners, gegenüber finews.ch erklärte. Die Behörden in Dubai offerieren mittlerweile ein sogenanntes «Golden Visa», das – sehr grosszügig – zehn Jahre gültig ist und gerade für den Zuzug von amerikanischen oder europäischen Talenten in der Finanzbranche umso attraktiver ist. Es ist in allen Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) verfügbar. 

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Finanzplatz Singapur (Bild: Shutterstock)

In dieser Hinsicht haben sich die VAE in den Wettbewerb auch mit Singapur begeben, wo es bis vor einigen Jahren wesentlich einfacher war, eine Niederlassungsbewilligung zu erhalten. Inzwischen sind die Behörden viel restriktiver geworden, zumal die Zuwanderung zuletzt dermassen gross war. Diese Entwicklung unterstreicht weiter, wie im Wettbewerb um die Standortattraktivität eines Finanzplatzes mit allen Mitteln gerungen wird.

Bloss in der Schweiz scheint diese global unaufhaltsame Entwicklung zur gezielten Förderungen eines Kompetenzzentrums noch kaum angekommen zu sein.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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