Hypotheken auf den neu eingeführten Saron-Zinssatz waren Anfang 2023 ein Verkaufsschlager. Doch der Hype ist seither verpufft – das spüren die Banken nun stärker als branchenfremde Akteure.

Vor einem Jahr war bei der Nummer eins im Schweizer Hypotheken-Geschäft, der Raiffeisen Gruppe, jede zweite neu gesprochene Hypothek an den Saron-Zinsatz gekoppelt. Kurzfristig deutlich günstiger als Festhypotheken, erlebten die variabel verzinsten Kredite auch anderswo einen regelrechten Run – der nun allerdings gründlich verflogen ist.

Denn wie der führende Schweizer Hypothekenvermittler Moneypark am Mittwoch berichtete, ist die Nachfrage nach Saron-Angeboten auf der eigenen Plattform stark rückläufig. Dies, seit die Kredite zum Saron-Geldmarktsatz vergangenen Oktober erstmals wieder teurer wurden als lang laufende Festhypotheken (fünf oder zehn Jahre).

Kurzer Horizont überwiegt

Insbesondere in der Deutschschweiz brach die Nachfrage zusammen; im ersten Halbjahr 2023 hatte der Anteil an den von Moneypark vermittelten Finanzierungen noch bei 35 Prozent gelegen. Auf das gesamte Jahr betrachtet liegt er nun in jenem Landesteil noch bei 24 Prozent, was immer noch fast das Doppelte des Saron-Anteils an der Nachfrage in der Westschweiz darstellt (13 Prozent).

Erst brannten die Saron-Hypotheken also in den Taschen, und nun könnten sie als Strohfeuer in die Finanzplatzgeschichte eingehen. Dennoch bleiben die Kunden – und die sie beratenden Banken – auf relativ kurze Laufzeiten fokussiert. So legte der Anteil der vermittelten Festhypotheken mit Laufzeiten zwischen einem bis vier Jahren um 38 Prozent zu, wie der Report vom Mittwoch festhält. Der Anteil solcher Ausleihungen am gesamten Volumen stieg von 8 auf 11 Prozent.

Umtriebige Versicherungen

Wobei nicht unbedingt Banken bei der Vergabe der neuen Hypotheken federführend waren. Laut Moneypark ist der Anteil von Versicherungen am vermittelten Volumen sehr stark gestiegen und hat in der Schweiz im zweiten Halbjahr 2023 schweizweit gesehen mit 22 Prozent einen neuen Rekord erreicht.

Vom ersten Semester aufs Zweite betrachtet resultierte eine Zunahme des Anteils der Assekuranz um 38 Prozent. Federn lassen mussten hingegen Banken und Pensionskassen, deren Anteil an den Ausleihungen um 7 respektive 8 Prozent schrumpfte. Weiterhin dominieren die Banken aber mit 72 Prozent Anteil den Hypomarkt sehr deutlich.

Direkter Zusammenhang

Sinnigerweise sieht Moneypark einen Zusammenhang zwischen den Volumenverlusten der Geldhäuser und dem Nachfragerückgang bei den Geldmarktzins-Hypotheken. «Der weitere Rückgang von Saron-Hypotheken liess auch den Anteil am vermittelten Volumen an Banken weiter», stellt der Vermittler fest.

Bei den Geldhäuser ging der Saron-Anteil innert Jahresfrist von drei Viertel auf zwei Drittel zurück – das wäre immer noch höher als der damals von Raiffeisen ausgewiesene Wert.

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