Im Reich der Mitte wird Gold als Anlage stark forciert. Die Handelsvolumen haben im Jahresvergleich stark zugenommen – mit weiterem Wachstumspotenzial.

China gehört zu den weltweit grössten Goldkäufern. Dabei spornt die chinesische Regierung ihre Bürger an, ihr Vermögen in Gold anzulegen. In ihrem Bericht «Guiding Opinions on the Promotion of the Gold Market» unterstreicht die chinesische Regierung, wie wichtig der Besitz von physischem Gold für Privatpersonen ist.

In diesem Zusammenhang wurden in China Finanzvehikel eingeführt, welche eine physische Abgeltung ermöglichen. Diese Papiere haben den Gold-Boom in China weiter angekurbelt, ihren Höhepunkt laut einer Studie von UBP noch lange nicht erreicht.

Boomender Goldhandel als der Shanghai Gold Exchange (SGE)

Insgesamt wurden 2011 an der SGE bereits 6051 Tonnen Gold gehandelt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs um 28 Prozent, schreibt UBP in ihrer Studie. Damit sei die SGE die weltweit grösste Goldhandelsplattform. Die täglich gehandelten Goldmengen am Spot-Markt sind von 18,4 Millionen Renminbi auf 20,5 Millionen Renminbi um elf Prozent gestiegen.

Wie wichtig hierbei die physische Auslieferung von Gold ist, zeigen die Zahlen von Ende 2010. An der SGE wurden 2'914 Millionen Tonnen Gold physisch gelagert – davon wurden 837 Tonnen ausgeliefert. Die physische Auslieferung erlebte im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 40 Prozent.

Chinesen wollen physisches Gold

Neu bietet die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) ihren Kunden die Möglichkeit, über einen Gold Accumulations Plan (GAP) in physisches Gold zu investieren. Dabei investieren Anleger in Papiere, die später in physisches Gold umgewandelt werden können. Die Bank hat bereits 1,65 Millionen GAP-Kunden und jeden Monat werden es 20'000 mehr. Von den 22 Tonnen Gold, die über das GAP bereits gekauft wurden, haben Kunden 12 Tonnen in physisches Gold gewandelt – und die ICBC war überrascht, dass nicht mehr Kunden eine physische Auslieferung beantragt haben.

Laut Angaben der ICBC würden GAP-Kunden rund zehn Prozent ihres monatlichen Lohns in GAP investieren. Die Experten von UBP gehen daher davon aus, dass rund elf Prozent des jährlichen Goldkonsums auf GAP abfallen könnten – sollte das Produkt so populär bleiben.