In der Schweiz sind 586 Anlagefonds registriert. Nur wenige sind erfolgreich. Verschwindet das Bankgeheimnis, wird die Performance aber immer wichtiger.

Die Zahlen sind ernüchternd. Egal, wie sich ein Investor über die letzten fünf Jahre positionierte, in zahlreichen Fällen verlor er Geld, teilweise sehr viel sogar. Das zeigt ein Performance-Vergleich aller Fonds, die in der Schweiz registriert sind. Die Angaben auf der Basis von Bloomberg-Daten finden sich auf diesem Link.

Von den insgesamt 586 Anlagevehikeln liefern allerdings nur 221 Fonds einen aussagekräftigen Vergleich über beispielsweise fünf Jahre. Eine positive Rendite erzielten dabei nur 88 Fonds, wobei das Plus zwischen 11,83 und 0,03 Prozent variierte. Nur gerade 15 Fonds erzielten über die letzten fünf Jahre eine Rendite, die über 3 Prozent lag.

Bis zu 74 Prozent im Minus

Das ist wenig angesichts der Tatsache, dass solche Investmentgefässe die besten Einzeltitel auswählen und damit möglichst besser abschneiden sollten. Hinzu kommt noch, dass die Börsenjahre 2004, 2005 und 2006 sehr gute Perioden waren. Umso mehr erstaunt es, dass die Performance bei so vielen Fonds negativ oder nur ganz wenig positiv ist.

Dass viele Fonds besonders in den letzten zwölf Monaten schlecht abschnitten, ist nicht sonderlich überraschend, eher dass auch in diesem Zeitraum die Unterschiede eklatant sind. So gab es Fonds, die mehr als 60 Prozent an Wert verloren. Ein Minus von gar 74,89 Prozent verzeichnete der schlechteste Fonds. Die positiven Renditen erreichten ein Maximum von 17 Prozent. Was lässt sich daraus ableiten?

Drei Erkenntnisse

Erstens, dass es keine grosse Rolle spielt, in welches Vehikel der Anleger investiert. Er verliert sehr oft, weil zumeist auch unklar bleibt, ob er tatsächlich an der ganzen Performance partizipiert, oder ob ihm diese über Kommissionen und Gebühren teilweise entzogen wird.

Zweitens steht das Risiko, das er eingeht zumeist in keiner Relation zur erzielten oder eben nicht erzielten Rendite. Ob konservativ, ausgewogen oder aggressiv - in allen Bereichen gab es Fonds, die gut oder schlecht abschnitten. Das relativiert die verschiedenen Risikoprofile, mit denen die Banken ihre Kunden segmentieren.

Drittens ist das schlechte Abschneiden der Schweizer Fondsmanager sicherlich kein Ruhmesblatt für den Schweizer Finanzplatz, der auf diese Weise mit hohen Kosten und tiefen Renditen ein schlechtes Bild abwirft. Bisher konnte die schlechte Performance immerhin mit dem Wettbewerbsvorteil Bankgeheimnis noch kompensiert werden. Zahlreiche ausländische Kunden brachten ihr Geld aus Diskretionsgründen in die Schweiz.

Schweizer Fondsmanager gefordert

Wenn das Bankgeheimnis nun aber sukzessive demontiert wird, fällt dieses Argument weg - umso wichtiger wird dann die Performance. Doch offenkundig lässt diese zu wünschen übrig. Vor diesem Hintergrund sind die Schweizer Fondsmanager deutlich gefordert. Denn ohne bessere Performance und tieferen Kosten fehlen wichtige Argumente, dass ausländische Kunden weiterhin in die Schweiz kommen sollen.

 


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