Das System der Bank Sarasin erlaubt es gar nicht, dass Kundenname und Kontobewegungen gleichzeitig auf dem Bildschirm ersichtlich werden.

Der «Blick» veröffentlicht heute einen neuen Aspekt im Hildebrand-Skandal, der für die betroffene Bank Sarasin ein bisschen entlastend ist: Danach war der von der «Weltwoche» publizierte Kontoauszug offenbar in mehreren Aspekten manipuliert, wenn nicht sogar schlicht gefälscht.

So sehe es das Sarasin-System gar nicht vor, dass – wie in der «Weltwoche» zu sehen war – der Name des Kunden und die Kontobewegungen gleichzeitig auf dem Bildschirm erscheinen.

Bisher war man davon ausgegangen, ein bei Sarasin tätiges SVP-Mitglied habe Handy-Screenshots von Philipp Hildebrands Auszügen gemacht und diese parteiintern weitergeleitet. Laut «Blick»-Recherchen handelte es sich dabei aber um Printscreens, welche der IT-Supporter in ein Word-File kopiert hatte – insgesamt drei Seiten.

Zwei unabhängige Quellen «mit genauen Kenntnissen», so der «Blick», hätten nun festgestellt, dass die Personalien von Hildebrand ausserhalb des Hauses Sarasin hinzugefügt worden seien.

«Name» ist nicht gleich «Address»

Zudem hätten Fälscher mehrere weitere Fehler gemacht: Englisch und Deutsch seien zum Beispiel vermischt. Doch das von Sarasin verwendete System sehe dies nicht vor.

Zwar führe die Bank die Konten in vielen Sprachen. Doch bei den Personalien seien die Versionen sprachlich stets einheitlich. Und weiter stehe zum Beispiel auch der Name des früheren SNB-Präsidenten hinter dem Betreff «Address» statt «Name».

Bleibt das Rätsel, wer das «Dokument» gebastelt hat. Der «Blick» stellt die Frage in den Raum, ob es sich um SVP-Kantonsrat Hermann Lei handeln könnte; dessen Anwalt dementiert dies. 

 

 

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