Wissenschaftler durchleuchteten, welche Eigenschaften mit der Teilnahme am Aktienmarkt zusammenhängen. Das Ergebnis ist verblüffend und umstritten.

Das Geheimnis rund um das «Participation Puzzle» der Aktienmärkte scheint gelüftet zu sein. Eine wissenschaftliche Studie aus Finnland bekundet nämlich, dass Faktoren wie Einkommen oder Alter positiv mit der Teilnahme am Aktienmarkt korrelieren.

Das ist nur die halbe Geschichte. Denn die Autoren der Studie, die im Wissenschaftsmagazin «Journal of Finance» veröffentlicht wurde, bescheinigten einen positiven Zusammenhang zwischen dem Intelligenzquotienten eines Menschen und seinem Aktienbesitz. Das heisst: Je höher der IQ, desto eher kauft jemand Aktien. So lautet jedenfalls die Behauptung der Forscher.

IQ aussagekräftiger als Einkommen, Alter oder Beruf

Andere Faktoren stellen offenbar eine untergeordnete Rolle dar. Das Einkommen, das Alter oder der Beruf zeigten sich als weniger zuverlässige Indikatoren für den Aktienbesitz als der IQ. Unter den Absolventen mit dem höchsten und dem schwächsten Abschneiden beim IQ-Test war die Differenz am beachtlichsten. Denn innerhalb der gescheiten Gruppe lag die Anzahl der Aktionäre um 21 Prozent höher als bei der Parallelgruppe. 

Darüber hinaus offenbart die Studie, dass Anleger mit hohem IQ ihr Risiko stärker diversifizieren. Harry Markowitz, der Vater der Portfoliotheorie und Nobelpreisträger, könnte diesem Resultat gewiss zustimmen.

Aktien als Vorsorge für die Nachkommen

Für die Forscher gaben die Daten mit der finanziellen Situation, dem Beruf sowie dem Anlageverhalten folgendes Abbild: Wer in jungen Jahren einen hohen IQ hatte, investierte später – unabhängig von Einkommen und Beruf – viel und mit grösserem Erfolg in Aktien.

Ihr Ergebnis stützen die Wissenschaftler mit der Vermutung, dass Menschen mit einem hohen IQ eher heiraten und Kinder kriegen. Um für die Zukunft der Nachkommenschaft vorzusorgen, würden die Eltern deshalb in Aktien investieren.

Repräsentativ für typische Anleger?

Der Haken an der Geschichte dürfte das Gütekriterium der Reliabilität sein. Denn die Autoren haben während fast zwei Jahrzehnten das Verhalten von rund 158'000 finnischen Wehrpflichtigen untersucht. Die angehenden Soldaten mussten sich bei der Aushebung zum Militär einem IQ-Test unterziehen.

Es stellt sich ausserdem die Frage, welche anderen, vermittelnden Aspekte hier das Bild verfälschten – etwa das Vermögen oder eine gewisse Fachbildung. Die Behauptung jedenfalls, dass Aktienbesitzer klüger sind als Nicht-Aktionäre, ist und bleibt schliesslich eine gewagte These.

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