Gold werde zunehmend attraktiver, da es die einzige noch verbliebene, wirkliche Hartwährung sei, sagt Dirk Wiedmann, von Rothschild Wealth Management.

Der Goldpreis habe sich seit seinem Rekordhoch von über 1'900 Dollar je Feinunze im September 2011 recht unruhig entwickelt, findet Dirk Wiedmann, Head of Investments bei Rothschild Wealth Management.

Nach einem guten Jahresauftakt 2012 schloss der Goldpreis im Januar bei rund 1'730 Dollar je Feinunze, nachdem er Ende Dezember noch unter 1'550 Dollar notiert hatte. Diese volatile Entwicklung könnte vorerst durchaus anhalten, erklärt Wiedmann in seiner «Asset Allocation» für den Monat Februar 2012 weiter.

Verkaufsdruck verstärkt

Seit letztem Herbst gerate Gold – ganz entgegen seiner normalen Tendenz – in stark von Angst geprägten Marktphasen unter Druck, da die Anleger die unmittelbare Liquidität von in Dollar gehaltenen Baranlagen bevorzugen würden. Hinzu kämen die Finanzierungsprobleme der Banken, die den Verkaufsdruck noch verstärkten.

«Lässt man die kurzfristigen Schwankungen jedoch unberücksichtigt, sind die Aussichten für Gold unseres Erachtens langfristig gut und wir sind der Meinung, dass es nach wie vor gute Gründe für eine Anlage gibt», sagt Wiedmann.

Geschwächte Währungen

Gold werde zunehmend attraktiver, da es die einzige noch verbliebene, wirkliche Hartwährung ist. So versuchten die Zentralbanken in der Schweiz und in Japan aktiv, den Franken respektive den Yen zu schwächen, während sich die Fundamentaldaten von Dollar, Euro und Pfund zunehmend verschlechtern würden, so der Rothschild-Banker weiter.

«Unserer Ansicht nach wird Gold weiterhin der Hauptnutzniesser der äusserst expansiven Geldpolitik der Zentralbanken sein» sagt Wiedmann.

Geduldeter, aber gefährlicher Inflationsschub

Darüber hinaus bietet das Edelmetall einen gewissen Schutz vor einer Entwicklung, welche man bei der Rothschild Bank für die Zukunft befürchte: ein von Politik und Notenbanken geduldeter kräftiger Inflationsschub, um die Schuldenlast der westlichen Volkswirtschaften zu reduzieren.

«Vor diesem Hintergrund halten wir an unseren umfangreichen Positionen in Gold fest, um den realen Wert des Vermögens unserer Kunden langfristig zu sichern und zu steigern», folgert Dirk Wiedmann.