Mit 1'625 Meldungen beträgt die Zunahme im Vergleich zum Vorjahr 40 Prozent. Auch die Summe der involvierten Vermögenswerte ist auf ein Rekordhoch gestiegen.

Bei der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) sind im letzten Jahr markant mehr Verdachtsmeldungen eingegangen als 2010. Dies geht aus dem am Montag veröffentlichten Bericht der MROS hervor.

Vervierfacht haben sich die Verdachtsmeldungen der Kategorie «Money Transmitter». Diese Steigerung lasse sich mit den Bereinigungsarbeiten eines Finanzintermediärs erklären, der rückwirkend verdächtige Transaktionen gemeldet hatte. Die stetige Zunahme des Meldevolumes sei aber auch auf die Kontrollmechanismen der Finanzintermediäre zurückzuführen, lobt die Meldestelle des Bundesamts der Polizei (fedpol). Die Quote der 2011 zur Strafverfolgung weitergeleiteten Verdachtsmeldungen sei nach wie vor sehr hoch. Erstmals seit zehn Jahren wurden gesamthaft wiederum über 90 Prozent der Meldungen weitergeleitet.

Bezug zur italienischen Mafia

Die meisten Verdachtsmeldungen – insgesamt 1'080 – stammen von Banken. Dazu gehöre auch der Grossteil der Meldungen, die in Zusammenhang mit den politischen Ereignissen im Frühling 2011 standen. An zweiter Stelle folgen die Meldungen aus dem Bereich Zahlungsverkehr, die knapp einen Viertel aller Verdachtsmeldungen ausgemacht haben.

Bei den gemeldeten Verdachtsfällen sei der Betrug unverändert die am häufigsten vermutete Vortat: Knapp ein Drittel aller Verdachtsmeldungen stehe in Zusammenhang mit mutmasslichen Betrugsdelikten. Die Zahl der Meldungen über Verdachtsfälle, bei denen Bestechung, Veruntreuung oder Beteiligung an einer kriminellen Organisation als Vortat vermutet worden ist, hat sich im Berichtsjahr mehr als verdoppelt. Bei den Verdachtsfällen in Zusammenhang mit krimineller Organisation handelte es sich vorwiegend um Fallkomplexe mit Bezug zur italienischen Mafia. Ebenfalls markant gestiegen seien Meldungen in Zusammenhang mit mutmasslichen Betäubungsmitteldelikten.

Involvierte Vermögenswerte – viele Redundanzen

Die Zahl der wegen Verdacht auf Terrorismusfinanzierung bei der MROS eingegangenen Meldungen sei gegenüber dem Vorjahr von dreizehn auf zehn Meldungen zurückgegangen. Die gemeldeten Vermögenswerte beliefen sich auf nur knapp 152'000 Franken. Rund 144'000 Franken bezogen sich dabei auf einen einzigen Fall. Bis auf eine Meldung wurden alle an die Strafverfolgungsbehörde weitergeleitet.

Die Summe der in den Verdachtsmeldungen bezifferten Vermögenswerte beläuft sich 2011 insgesamt auf über drei Milliarden Franken, schreibt die Behörde weiter. Das sei so viel wie nie zuvor. Sie übersteige sogar die Gesamtsumme aus den beiden Jahren 2009 und 2010 zusammengerechnet. Diese Zunahme sei hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass verschiedene Finanzintermediäre in ein und demselben Fallkomplex eine Vielzahl von Meldungen erstattet haben.

Auffallend sei auch, dass 25 Verdachtsmeldungen zusammen das Vermögensvolumen von über 2,2 Milliarden Franken auf sich vereinigen. Darunter fallen sieben Meldungen mit einem Gesamtvolumen von 791 Millionen Franken, die in Zusammenhang mit mutmasslichen Korruptionshandlungen stehen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.48%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel