Die 1978 gegründete, kritische Plattform steht offenbar vor der Auflösung. In welcher Form – und ob – die Organisation überhaupt weitergeführt wird, ist unklar.

Nach dem unerwarteten Tod des Geschäftsführers André Rothenbühler im vergangenen Januar fehle es der Organisation an Geld und Personal, wie das entwicklungspolitische Magazin «Welt-Sichten» jüngst mitteilte.

Die Aktion Finanzplatz Schweiz (AFP) hat seit ihrer Gründung Politiker, Medien und Hilfswerke mit kritischen Informationen zum Finanzplatz Schweiz versorgt. Die Vereinigung wollte sich mit ihrem Wirken insbesondere für «mehr Transparenz und mehr Gerechtigkeit» einsetzen.

Zukunft bleibt ungewiss

Für die Zukunft gibt es zwei denkbare Szenarien, wie AFP-Vorstandsmitglied und SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer sagt: «Entweder stellen wir einen neuen Geschäftsführer an, oder wir lösen die AFP auf und übergeben zumindest einen Teil der Dossiers an eine andere Organisation.» Gemäss Leutenegger ist die zweite Variante wegen des Geldmangels der AFP die wahrscheinlichere.

Die Existenznöte der AFP kommen zu einem Zeitpunkt, in der die Organisation eigentlich Hochkonjunktur haben sollte. «Themen wie Potentatengelder oder die Schuldenproblematik werden immer wichtiger», sagt Mark Herkenrath, Finanzspezialist bei Alliance Sud, der Arbeitsgemeinschaft Schweizer Hilfswerke.

Lob kommt aus den Reihen der FDP

Erfolgreich war im letzten Herbst ein Vorstoss, mit dem die Parlamentarier von der Regierung Regeln für den Umgang mit hochverschuldeten und zahlungsunfähigen Staaten fordern. Eingereicht hatte ihn der FDP-Ständerat Felix Gutzwiller; die kleine Parlamentskammer nahm ihn an. Der Erfolg sei auch ein Verdienst Rothenbühlers und der AFP, sagt Gutzwiller, der die AFP immer wieder als Wissensquelle genutzt hat. «Er hat es verstanden, ohne politische Scheuklappen für seine Anliegen Allianzen zu bilden», so der FDP-Ständerat.

An der Generalversammlung im Juni werden die Mitglieder über einen Antrag zur Auflösung der AFP abstimmen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.31%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.13%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.41%
pixel