Fast kein Fondsmanager schafft es, über einen längeren Zeitraum besser zu sein als der Schnitt: Dies belegen wieder mal neue Daten von Standard & Poor's.

Let's face it: Gerade jetzt, wo die Kunden so zurückhaltend auftreten, sind Fonds besonders interessant – nämlich als Ertragsfaktor für die Banken und Vermögensverwalter. Und gerade jetzt versucht manch ein Haus besonders eifrig, seinen Kunden Fondsanlagen schmackhaft zu machen.

Aber immer mehr Menschen wissen mittlerweile, dass gemanagte Fonds kaum je besser abschneiden als der Markt (oder wenn, dann fressen die Management Fees den Unterschied vollständig auf). Und weitherum bekannt ist auch, dass die Entwicklung der letzten Jahre nichts besagt über die Chancen in der Zukunft.

Selbst nach Zufallsverteilung hätten sie besser sein müssen

Wer also jetzt seinen Kunden aktiv gemanagte Fonds ins Depot legen will, braucht pfiffige Argumente – dies zumal er jetzt nochmals Gegenargumente vorgesetzt bekommt: Sie finden sich in einer Studie, welche Standard & Poors soeben veröffentlicht hat. 

Untersucht wurde anhand von 986 Fonds, wie viele sich über mehrere Jahre – drei oder fünf – konsequent an der Spitze halten konnten. Das Resultat: Es waren sehr, sehr wenige. Besonders erschütternd: Selbst beim Würfeln wäre man besser gefahren.

Konkret besagt der Bericht:

• Fast kein Fonds kann eine Position im obersten Viertel oder auch nur in der besseren Hälfte konsequent durchhalten. In den letzten fünf Jahren (endend März 2012) schafften es ganze 5,23 Prozent der Large-Cap-Fonds sowie 5,46 Prozent der Mid-Cap-Fonds und 5,14 Prozent der Small-Cap-Fonds, über fünf Jahre lang konstant in der besseren Hälfte zu bleiben. Selbst bei einer Zufallsverteilung hätten 6,25 Prozent erwartet werden müssen.

• Nur 5,97 Prozent der Fonds, deren Rendite im März 2007 im besten Viertel lag, fand sich fünf Jahre später wiederum in derselben Liga. Bei den Mid-Cap-Fonds betrug die Quote 4,35 Prozent. Am besten schnitten die Small-Cap-Fonds ab, hier lagen immerhin 15,56 Prozent im März 2012 ebenfalls im Top-Viertel. Freilich: Nur schon bei einer Zufallsverteilung hätten eigentlich 25 Prozent hier landen müssen...

• Die Qualifikation des Fondsmanagement beweist sich immerhin in einem weiteren Ergebnis: Jene Fonds, die anfänglich im schlechtesten Viertel (und in der schlechteren Hälfte) lagen, hatten ein konstant höheres Risiko, aufgelöst beziehungsweise geschluckt zu werden – ganz gleich, in welcher Periode; ganz gleich, in welchem Segment.

S&P Persistence Scorecard: «Does Past Performance Matter?», Juni 2012

 

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